Der CBD-Boom ist eine gute Nachricht für deutsche Landwirte

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Der Hanfanbau hat in der deutschen Landwirtschaft eigentlich eine lange Geschichte. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war er weit verbreitet. In den 1940er Jahren waren zeitweise sogar mehr als 20.000 Hektar Fläche in Deutschland dem Hanf gewidmet. In der Nachkriegszeit verschwand diese Nutzpflanze aber fast völlig von den Feldern der Deutschen Landwirte. Jahrzehntelang spielte der Hanfanbau in Deutschland keine nennenswerte Rolle. Von 1982 bis 1996 war der Anbau sogar ganz verboten. Seither hat sich wieder ein geringes aber konstantes Anbauniveau eingependelt. Mit der zunehmenden Beliebtheit von CBD-Produkten stieg die Nachfrage nach einheimischem Hanf in den letzten Jahren dramatisch an. Für deutsche Landwirte kann das Geschäft eine gute Gelegenheit darstellen.

Rechtslage des Hanfanbaus

Entgegen der landläufigen Meinung ist der Hanfanbau in Deutschland für Landwirte nicht verboten. Allerdings müssen sie einige Bedingungen erfüllen. Zunächst müssen sie den Anbau den Behörden melden und unter anderem Anbaufläche und Aussaatmenge mitteilen. 42 unterschiedliche Sorten Industriehanf sind für den Anbau zugelassen, andere Züchtungen dürfen nicht verwendet werden. Hat der Hanf das Blütestadium erreicht, muss auch das den Behörden mitgeteilt werden, die wiederum eine Untersuchung des THC-Gehalts veranlassen. Nur wenn er unter dem gesetzlichen Grenzwert liegt, darf der Hanf geerntet und verarbeitet werden, ansonsten muss die Ernte vernichtet werden. Besonders letztere Regelung schreckt möglicherweise viele Landwirte ab. Allerdings ist die Gefahr einer Überschreitung der Grenzwerte bei Verwendung der zugelassenen Sorten äußerst gering.

Der CBD-Boom

Früher wurde Hanf vor allem zur Faserherstellung, aber auch als Futterpflanze genutzt. Heutzutage ist eine weitere Verwendungsmöglichkeit hinzugekommen. Aus dem Hanf kann industriell der Stoff CBD gewonnen werden, der als Nahrungsergänzung verkauft wird. Produkte wie Cibdol CBD Öl werden beispielsweise bei Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen eingenommen. CBD ist unter anderem deshalb so beliebt, weil es vielseitig einsetzbar und gut verträglich ist. Auch Kosmetika werden teilweise unter Verwendung von CBD hergestellt. Zahlreiche Anbieter von CBD-Produkten sind in den letzten Jahren auf den Markt gedrängt und haben die Nachfragestruktur nachhaltig verändert. Besonders gefragt ist Hanf aus europäischer Produktion. Gezwungenermaßen wird allerdings auch Hanf auf dem Weltmarkt zugekauft.

Eine neue Chance

Und genau hier liegt die Chance für deutsche Landwirte. Der Markt für Hanf aus inländischem Anbau ist noch nicht gesättigt. Von den zugelassenen Hanfsorten haben unter anderem die Züchtungen Beniko, Fedora 17 und Finola einen hohen CBD-Anteil und eignen sich daher für die Herstellung von CBD Öl. Pflanzenteile, die nicht für die CBD-Herstellung benötigt werden, können auch anderweitig genutzt werden. So können Hanfsamen als Tierfutter verkauft werden oder zu Speiseöl verarbeitet werden. Hanffasern werden beispielsweise in der Textilindustrie sowie im Bau als Dämmstoff verwendet. Im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen ist Hanf zudem leicht zu kultivieren: er ist robust und anspruchslos, Schädlingsbefall ist nur selten ein Problem. Auch für die Fruchtfolge ist Nutzhanf eine gute Ergänzung. Aufgrund der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten ist es kein Wunder, dass 2020 ein neuer Höchstwert beim Hanfanbau nach der Jahrtausendwende erreicht wurde. 691 Betriebe haben laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Nutzhanf auf einer Fläche von etwas mehr als 5.000 Hektar angebaut.