Lauterbach macht sich wegen Bedrohung Sorge um seine Kinder

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) macht sich angesichts der Drohungen gegen ihn Sorgen um seine fünf Kinder. „Ich bin selber kein ängstlicher Mensch. Ich habe aber große Sorgen um meine Kinder. Und es tut mir natürlich weh, dass meine Kinder Angst um mich haben“, sagte Lauterbach der „Bild am Sonntag“. Eine von der Polizei zerschlagene Gruppe von Querdenkern hatte offenbar seine Entführung geplant.
Lauterbach hat vier erwachsene Kinder und eine Tochter im Teenageralter. „Ich spüre die Bedrohung leider täglich“, sagte er. Häufig werde ihm Gewalt angedroht, er stehe auf diversen Todeslisten. Seine Wohnhäuser in Köln und Berlin hätten die Täter besprüht, sein Privatauto beschädigt.
Lauterbach versucht, mit der Situation „möglichst professionell“ umzugehen: „Jede Gewalt- und Mordandrohung bringe ich zur Anzeige. Ich bekomme sie auf allen Wegen, per E-Mail, per Post, Drohungen werden in meine Briefkästen gelegt.“ Er lese die Hasspost aber nicht selbst, sondern übergebe die Schreiben an Mitarbeiter, die sie prüften. Er unterschreibe die Anzeigen dann nur. „Die Hass-Täter wollen mir Angst machen, mich einschüchtern. Das lasse ich nicht zu“, sagte Lauterbach.
„Alleine in Köln gibt es aktuell 98 eingeleitete und laufende Ermittlungsverfahren, in 65 Fällen wurde die Identität der Täter ermittelt“, berichtete Lauterbach. „Ich mache das so konsequent, weil ein Impfgegner, der mir Gewalt androht, wahrscheinlich auch seinen Bürgermeister oder Stadtrat bedroht. Eine erfolgreiche Anzeige von mir kann auch andere schützen.“
Ohne Personenschutz kann Lauterbach nach eigenen Angaben weder einen Spaziergang machen noch Essen gehen: „Ich würde mich selbst gefährden, aber auch andere, mit denen ich essen gehe oder die zufällig in meiner Nähe sind.“
Rechtsextreme aus der Querdenker-Szene haben nach Angaben des Landeskriminalamts in Mainz und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz geplant, Lauterbach zu entführen und durch Anschläge das demokratische System in Deutschland zu stürzen.
fml

© Agence France-Presse