US-Astronaut und russische Kollegen reisen zusammen von ISS zur Erde zurück

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Trotz der Spannungen zwischen ihren Heimatländern auf der Erde kehren der US-Astronaut Mark Vande Hei und die russischen Kosmonauten Pjotr Dubrow und Anton Schkaplerow gemeinsam von der Internationalen Raumstation ISS zurück. Die drei Raumfahrer hätten die ISS am Mittwoch um 09.21 Uhr MESZ gemeinsam verlassen, bestätigte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos. Sie sollen um 13.28 Uhr MESZ in einer kasachischen Steppe landen.
Mit seinem erneuten Aufenthalt auf der ISS hat Vande Hei einen neuen Rekord aufgestellt. Mit 355 Tagen absolvierte er den längsten Aufenthalt eines Nasa-Astronauten im Weltall. Sein Kollege Dubrow, mit dem er Anfang April 2021 zur ISS geflogen war, hält nun den Rekord für die längste ISS-Mission eines Russen. Der ISS-Einsatz seines Kollegen Anton Schkaplerow hatte sechs Monate gedauert.
Zwischenzeitlich hatte es Befürchtungen gegeben, dass Moskau Vande Hei nicht an Bord der Sojus-Kapsel lassen könnte. Die Raumfahrt ist einer der letzten Bereiche, in denen die USA und Russland trotz der seit Jahren zunehmenden Spannungen noch zusammenarbeiten. Allerdings hatte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin vergangenen Monat erklärt, die wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängten Sanktionen beeinträchtigten den Betrieb der russischen Raumschiffe, die die ISS versorgen. 
Dies betreffe vor allem den russischen Teil der Station, der für Kurskorrekturen zuständig ist. Als Folge könne die 500 Tonnen schwere Konstruktion auf die Erde stürzen und „ins Meer oder auf Land fallen“, warnte Rogosin. 
Russland befördert mit Sojus-Raumkapseln und Progress-Raumfrachtern auch Crew-Mitglieder und Nachschub zur ISS. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa arbeitet nach eigenen Angaben bereits an Lösungen, um die ISS ohne russische Hilfe im Orbit zu halten.
Zur aktuellen Besatzung der ISS gehört auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer, der im November für einen halbjährigen Einsatz zur ISS aufgebrochen war. Vorige Woche absolvierte er als zwölfter Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA einen Außenbordeinsatz. 
yb/cp

© Agence France-Presse