Bayern – Justizministerium kritisiert die Pläne der Schufa

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Bayern -Justizministerium | 08.06.2012 | 12-1235

Das Projekt der Schufa zur Ausfroschung von Internetdaten zum Zweck der Bonitätsprüfung wurde gestoppt. Der öffentliche Protest hatte Erfolg, die Schufa nimmt Abstand von ihrem Vorhaben.

Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk hat heftige Kritik an den laut Medienberichten bestehenden Plänen der Schufa geübt, soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter oder Personensuchdienste und Geodatendienste wie Google Streetview gezielt nach Nutzerdaten zu durchforsten.

„Wenn die Schufa diese Daten wirklich für ihre wirtschaftlichen Zwecke nutzen will, bedeutet das einen klaren Missbrauch von Angaben, die Menschen zu ganz anderen Zwecken, in ganz anderen Zusammenhängen und in einem scheinbar geschützten Bereich gemacht haben“, so Merk. „Hier dringt ein Unternehmen um des Wettbewerbs willen in Bereiche ein, in denen es nichts zu suchen hat.“

Zugleich warnte Merk die Menschen zur Behutsamkeit bei der Preisgabe ihrer Daten im Internet und insbesondere in sozialen Netzwerken. „Es zeigt sich einmal wieder: Daten, die ich in Netzwerken über mich preisgebe, liest jeder und nicht nur der, für den sie bestimmt sind – und das auch noch nach Jahren und in ganz anderen Zusammenhängen! Das sollte sich jeder vor Augen halten, bevor er etwas zu seiner Person oder seinen wirtschaftlichen Verhältnissen ins Netz stellt!“