Neu-Ulm – Kreisbrandrat Dr. Schmidt sieht personelle Probleme bei den Feuerwehren für die Zukunft

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Foto: wis
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114 Personen aus lebensbedrohlichen Zwangslagen gerettet; 26 Menschen tot geborgen, 1.026 technische Hilfeleistungen und 215 Brandeinsätze – diese Zahlen prägten den Jahresbericht von Kreisbrandrat Dr. Bernhard Schmidt bei der Kommandanten-Dienstversammlung der Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises Neu-Ulm im Edwin-Scharff-Haus.

Wie die Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren, ist aber auch die Anzahl der Feuerwehrleute mit nunmehr 3.370 Aktiven und Jugendlichen leicht rückläufig, sodass der Kreisbrandrat Probleme für die Zukunft sieht. Vor allem wegen der demographischen Entwicklung mit der älter werdenden Bevölkerung und der Ausdünnung des ländlichen Raumes, verbunden mit der gleichzeitigen Zuwanderung, steht, so Dr. Schmidt, die gebotene Hilfsfrist und damit eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Kommunen auf dem Spiel.

Sein Aufruf galt daher sowohl den zahlreichen Kommunalpolitikern als auch den Führungskräften, alles dafür zu tun, damit die Erfüllung dieser zum allergrößten Teil ehrenamtlich geleisteten Pflicht auch weiterhin gesichert ist. Hierzu müssten, so der Kreisbrandrat weiter, die Kampagnen des Landesfeuerwehrverbandes konsequent umgesetzt werden. Dass die Feuerwehrleute in ihrer Freizeit alles tun, um sich für ihre Aufgaben fit zu halten, belegte er mit eindrucksvollen Fakten zum Thema Aus- und Weiterbildung, wo der Landkreis Neu-Ulm mit der neu eingeführten „Modularen Truppausbildung“ eine Pilotfunktion für ganz Bayern ausübt.

Schmidts Dank galt auch dem Landkreis, der mit der Beschaffung von zwei Vorwarnanhängern und einem neuen Sicherungsanhänger dafür Sorge trug, dass der gefahrvolle Einsatzdienst bei Verkehrsunfällen auch angesichts wachsender Aggressivität und Rücksichtslosigkeit der Autofahrer auch weiterhin in möglichst gut abgesichertem Raum stattfinden kann. Ein Schlauchwagen aus dem Katastrophenschutzbestand des Bundes und die Neukonzeption der mobilen Einsatzleitung ergänzen die Beschaffungen. Anstelle des bisherigen und sehr in die Jahre gekommenen Omnibusses wird in absehbarer Zeit ein neues Einsatzleitfahrzeug, ergänzt durch einen „Abrollbehälter-Besprechung“, zur Verfügung stehen.

„Wer den Digitalfunk bisher für ein Märchen hielt, wird nun eines Besseren belehrt“, fuhr der Kreisbrandrat fort. Die Einführung der neuen Funktechnik befinde sich nun in vollem Gange. Hierfür sei nun die Taktisch-Technische Betriebsstelle in Illertissen vorläufig eingerichtet, die beim Neubau des dortigen Gerätehauses dorthin verlegt wird. Mit Christian Fuchs stellte Schmidt deren Leiter vor.

Nachdem zu Beginn der Versammlung in den Grußworten aus der Politik und den Partner-Hilfsorganisationen Dank für die gute Zusammenarbeit und Zusagen für weitere Unterstützung vorgetragen worden waren, schlossen sich eine Reihe von Ehrungen und die satzungsgemäßen Berichte aus dem Kreisfeuerwehrverband an.

Abschließend überreichte ein Vertreter der Versicherungskammer Bayern ein Übungsgerät, an dem der Einsatz von Schaum bei Bränden praktisch geübt werden kann, was sonst aus Umweltschutz und Kostengründen weniger möglich ist. Mit abschließendem Dank an alle, die bisher ihren Beitrag zur ehrenamtlichen Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgabe geleistet hatten und dem Aufruf, diese Bereitschaft auch künftig beizubehalten, schloss die Versammlung.