Grünen-Vorsitzende geht von Entscheidung über Spiegel-Nachfolge vor Ostern aus

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Die Ko-Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat eine Entscheidung über die Nachfolge der zurückgetreten Familienministerin Anne Spiegel noch in dieser Woche angekündigt. Die Partei werde sich die notwendige Zeit nehmen, sagte sie in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv. „Trotzdem gibt es jetzt auch ein Bedürfnis, diese Frage schnell zu klären.“ Sie denke nicht, „dass wir noch über Ostern hinweg uns mit dieser Frage beschäftigen werden“.
Spiegel hatte am Montag „aufgrund politischen Drucks“ ihren Rücktritt erklärt. Die 41-Jährige zog damit die Konsequenzen nach ihrem umstrittenen Frankreich-Urlaub, den sie als rheinland-pfälzische Umweltministerin im Sommer 2021 kurz nach der Flutkatastrophe an der Ahr angetreten hatte. 
Mit Blick auf die Frage, ob erneut eine Frau den Posten übernehmen werde, sagte Lang, die Partei habe festgelegt, dass Ministerposten paritätisch besetzt würden. „Bei diesem Grundsatz bleiben wir natürlich auch.“ Die Grünen haben im Bundeskabinett fünf Ministerposten: Bisher waren drei mit Frauen und zwei mit Männern besetzt.
Die erste Anforderung aber sei die Übernahme von Verantwortung für Familien, Kinder und die offene Gesellschaft. „Die Person muss vor allem eine Eigenschaft mitbringen: Das ist, geeignet für dieses Amt zu sein“, sagte Lang. Dem Amt komme gerade unter dem Eindruck vieler geflüchteter Frauen und Kinder aus der Ukraine derzeit eine besondere Rolle zu.
Zur Frage, ob der Grünen-Politiker Anton Hofreiter wegen der Parität erneut leer ausgehen werde, sagte Lang, die Partei besetze den Posten vom Amt ausgehend. „Und ich hoffe, Sie haben Verständnis, dass ich nicht anfangen werde, Personalverhandlungen mit Namen im Fernsehen zu führen.“ 
Angesprochen auf jüngere Kandidatinnen wie die Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge entgegnete sie, Erfahrung sei keine Frage des Alters. Die Grünen hätten viele Politikerinnen unterschiedlichsten Alters, die Erfahrung und Expertise mitbrächten. „Die werden wir uns jetzt anschauen. Und dann werden wir als Bundesvorstand einen gemeinsamen Vorschlag machen.“
mt/hcy

© Agence France-Presse