Kellmünz – Anwohner, Einsatzkräfte und das Zugunglück

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Lkrs. Neu-Ulm/Kellmünz + 17.07.2013 + 13-1297

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Am Mittwoch Morgen, 17.07.2013, kurz vor 7.00 Uhr, fuhr der Regionalzuges von Altenstadt nach Kellmünz. Im Bereich des Bahnübergangs Weiherstraße in Kellmünz, der mit Lichtsignalen gesichert ist, erfasste das Triebfahrzeug einen Pkw, der von einer Frau gesteuert wurde. Durch diesen Aufprall sprang der vordere Teil des Zuges aus den Gleisen. Die Regionalbahn, die in diesem Bereich bis zu 140 km/h fahren darf, rutschte über 100 Meter weiter, bis der entgleiste Teil der Regionalbahn in einen Vorgarten kippte.

Der hintere Teil der Bahn rollte noch ca. 50 Meter weiter bis er zum Stillstand kam. Die 46-jährige Pkw Fahrerin, die in ihrem Fahrzeug eingeklemmt war und von der Feuerwehr befreit werden musste, wurde bei dem Vorfall schwer verletzt. In der Regionalbahn befanden sich zum Unfallzeitpunkt ca. 50 Personen. Nach aktuellem Stand der Informationen wurden 20 Personen durch den Rettungsdienst abtransportiert. 10 Personen wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Eine 21-jährige männliche Person wurde bei dem Unfall aus der Zuggarnitur geschleudert und hierbei ebenso wie ein 52-jähriger Mann, der sich in dem Zug befand, bei dem Unfall schwer verletzt.

Bei diesem Einsatz hat sich gezeigt wie wichtig es ist, sich bei Übungen mit solchen Szenarien vertraut zu machen. Die Rettungskette hat funktioniert. Der Notruf von Anwohnern bei der Integrierten Leitstelle Donau-Iller war präzise und aussagekräftig. Durch den Krach, der den Bahnunfall begleitete, wurden auch Feuerwehrangehörige eines an die Unfallstelle angrenzenden Betriebes aufgeschreckt und eilten zur Unglücksstelle. Hier wurde sofort die Lagemeldung an die ILS nochmals konkretisiert. Anwohner und Nachbarn eilten ebenfalls zur Unfallstelle und halfen mit, Fahrräder beiseite zu räumen, um an die Verunglückten zu gelangen. Nachfolgende Einheiten von Rettungsdienst, Notärzten, THW und Feuerwehr wurden nach Eintreffen der ersten Führungsdienstgrade der Feuerwehr ordentlich eingewiesen und der gesamte Einsatz hatte von Beginn an eine ordentliche, vorbildliche Struktur. Man muss an dieser Stelle hier den ehren- und hauptamtlichen Kräften ein großes Lob für ihre Arbeit aussprechen.

Die Redaktion hat mit zahlreichen Anwohnern und Einsatzkräften vor Ort gesprochen, immer wieder wurde der vorbildliche Ablauf und die gute Zusammenarbeit unter den Organisationen hervorgehoben. Die Bürger sind stolz auf ihre Ehrenamtlichen.

Eine Meldung, die am Mittwoch Vormittag durch die Medien ging, dass Schaulustige die Rettungsarbeiten behindert hätten, stellte sich als falsch heraus. Einsatzkräfte wurden nicht behindert, wer helfen konnte half und hielt sich sonst im Hintergrund.

Nochmals möchten wir hier ein großes Dankeschön an alle Beteiligen aussprechen, auch im Namen der Anwohner und Betroffenen, die immer wieder sagten wir professionell an der Unfallstelle gearbeitet wurde.

 

Bilder aus der ersten Stunde des Einsatzes

 

Bilder nach Abschluss der Rettungsarbeiten

 

Bilder der Bergung