Asbest: Sanieren oder abreißen?

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Viele Häuser, die zwischen 1930 und 1993 gebaut oder saniert wurden, besitzen Baustoffe aus Asbest. Damals war der Baustoff günstig, bedenklich, aber noch nicht als Risiko eingestuft. Wer von einem eigenen Haus träumt, wird sich früher oder später die Frage stellen, welche Baustoffe verbaut sind und ob ein Abriss besser ist als eine Sanierung. Generell gilt, solange die Asbestfasern im Material festgebunden sind, gelten sie als eher unschädlich. Asbestfasern, die nur leicht gebunden sind, gehören hingegen als Gefahrstoffe ausgetauscht. Wie viele Asbestfasern anschließend in der Raumluft enthalten sind, lässt sich durch einen Test bestimmen.

Testen – bestimmen – sanieren

Mit einem Asbest Test lassen sich Asbestfasern am einfachsten feststellen. Unterschiedliche Testkits sind dafür vorgesehen. Jedes verfügt über eine gute Anleitung, um die Probe zu entnehmen. Anschließend wird die Probe an ein Labor gesandt, welches Aufschluss darüber gibt, ob der Asbest Test positiv ist. Danach lässt sich ein Gutachten vor Ort erstellen, welches darüber aussagt, ob ein Haus komplett abgerissen werden sollte oder eine Sanierung unter fachmännischer Aufsicht erfolgen kann. Generell muss die örtliche Behörde darüber in Kenntnis gesetzt werden. Da bei der Entfernung von asbesthaltigem Material besondere Vorgaben zu berücksichtigen sind. Selbst für die Politik ist dieses Thema nicht mehr wegzudenken und so werden Überlegungen wach, ob jedes betroffene Gebäude über einen Asbest-Pass verfügen sollte, welches genaue Aufschlüsse über das Material und die Zeit des Einbaus gibt.

Gib Asbest keine Chance!

Die IG Bau fürchtet, dass in den nächsten Jahren wieder eine Erkrankungswelle aufgrund von Asbest auftreten wird. Viele Häuser wurden und müssen aufgrund ihrer Bausubstanz in den nächsten Jahren saniert werden. Einigen droht sogar der Abriss, wenn die Bausubstanz nicht mehr zu retten ist. Das liegt jedoch nicht am Asbest, sondern dem gesamten Zustand der Immobilie. Einen Asbest Test zu machen, lohnt sich somit immer, wenn eine Sanierung oder ein Umbau erfolgt. Aufgrund von Wohnungszusammenlegungen, Veränderungen an der Bausubstanz, um ein altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen oder anderen Gründen können vorhandene asbesthaltige Materialien die Fasern absondern. Die IG Bau macht sich darüber Gedanken, wie das Fachpersonal in diesem Bereich besser geschützt wird. Für private Arbeiten gilt es aus Sicherheitsgründen, sich vorab zu informieren, ob diese durchführbar sind. Schließlich gilt es auch, das eigene Wohl zu schützen.

Leben mit Asbest!

Generell gilt, dass in vielen Häusern Asbest verbaut wurde, die bis heute unter keinerlei Sicherheitsrisiko stehen. Die stille Gefahr, die von Asbest ausgeht, sollte stets vor Einzug geprüft werden. Festgebundene Asbestfasern werden auch in vielen Jahren keinen Unterschied machen. Jene, wo die Bausubstanz durch Wasser brüchig werden kann, sollte jedoch ausgetauscht werden. In regelmäßigen Abständen von einigen Jahren einen weiteren Asbest Test durchzuführen, unterstützt das eigene Sicherheitswissen. So lässt es sich ruhig in einem Haus wohnen, in dem Asbest verbaut wurde. Denn nicht nur private Immobilien, sondern auch der Bestand einer größeren Hausverwaltung oder gar der Arbeitsplatz können betroffen sein. Fakt ist, dass in Deutschland seit 1993 Asbest verboten wurde, es jedoch noch immer vorhanden ist. Die stille Gefahr zu kennen und mit einem Asbest Test die Luft zu testen, schützt das eigene Leben und den Seelenfrieden. Damit sich frühzeitig Maßnahmen ergreifen lassen.