Router-basierte Kindersicherung: Strategien für eine sichere Internetnutzung

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Heutzutage gibt es in jedem Haushalt viele Geräte, die eine Internetverbindung benötigen – von intelligenten Steckdosen und Lautsprechern bis hin zu Smartphones und Computern. Dementsprechend steigen auch die Anforderungen an Ihren Wi-Fi-Router. Im Jahr 2024 müssen Sie bei der Auswahl eines Routers nicht nur auf seine Geschwindigkeit achten, sondern auch auf viele andere Aspekte. Zum Beispiel, wie viele Geräte ohne Geschwindigkeitsverlust angeschlossen werden können, welche Frequenzen und welcher Wi-Fi-Standard vom Router unterstützt wird, wie viele kabelgebundene Anschlüsse er hat und welche Geschwindigkeit diese haben.

Das Internet birgt viele Verlockungen, daher ist der Wunsch der Eltern, ihre Kinder irgendwie vor dem „bösen Einfluss“ des World Wide Web zu schützen, durchaus verständlich. Gleichzeitig ist ein vollständiges Verbot des Internets keine besonders gute Lösung: Es gibt viele nützliche und wichtige Informationen, die man im Netz finden kann. Immer mehr Menschen surfen bewusster im Internet und interessieren sich dafür, wie sie ihre Daten schützen können. Glücklicherweise ist es durchaus möglich, das „nützliche“ Internet vom „schädlichen“ zu trennen, entweder mit Hilfe einer Software wie ExpressVPN für Router oder Sie können einfach Ihren Router, der das Wi-Fi zu Hause verteilt, richtig konfigurieren.

Was ist besser – ein Router oder ein spezielles Programm?

Es gibt viele Anwendungen zur Kindersicherung, die auf Ihrem Computer oder Smartphone installiert werden können, um zu verhindern, dass Ihre Kinder Websites mit zweifelhaftem Inhalt besuchen.

Einige Firewalls und Antivirenprogramme verfügen ebenfalls über eine Kindersicherungsfunktion. Durch tiefere Eingriffe in die Systemprozesse sind sie in der Lage, die Installation unsicherer Programme zu kontrollieren und einzuschränken, die Arbeitszeit und den Internetzugang zu begrenzen, den Zugang zu Anwendungen, Websites und sozialen Netzwerken zu sperren, Aufzeichnungen über Online-Aktivitäten zu führen und sogar „unerwünschte“ Wörter im Schriftverkehr des Kindes zu erkennen.

Die Programme zur elterlichen Kontrolle haben jedoch auch Nachteile. Erstens sind die meisten von ihnen kostenpflichtig. Zweitens gelingt es Kindern, die ein wenig technisch begabter sind als die Eltern, diese Sperre leicht umzugehen. Drittens schützt die Anwendung nur das Gerät, auf dem sie installiert ist (und manchmal funktioniert der Schutz nur bei einem einzigen Browser). Wenn ein Kind von einem anderen Telefon oder Computer aus auf das Netzwerk zugreift, gibt es keine Einschränkungen.

Eine andere Sache ist die Kindersicherung am Router. Sie gilt für alle Geräte, die mit dem Router verbunden sind. Und es ist gar nicht so einfach, diese Sperre umzugehen.

 

Was Sie bei der Konfiguration Ihres Routers wissen müssen

Sie müssen wissen, was unter einer MAC-Adresse und einer IP-Adresse zu verstehen ist.

Eine MAC-Adresse ist die eindeutige physische Adresse eines Geräts, das mit einem Netzwerk verbunden ist. Sie besteht aus acht Zahlen- und Buchstabenpaaren (a bis f), die durch einen Doppelpunkt getrennt sind. Sie sieht etwa so aus: 4f:34:3a:27:e0:16.

Eine IP-Adresse ist die Netzwerkadresse eines Geräts in einem lokalen Netzwerk oder im Internet und besteht aus vier Zahlen (0 bis 255), die durch einen Punkt getrennt sind (zum Beispiel 124.23.0.254).

Jedes Gerät hat eine MAC-Adresse. Die IP-Adresse wird dem Gerät zugewiesen, wenn es sich mit dem Netz verbindet. Sehr oft vergeben Router IP-Adressen dynamisch, d. h. aus freien Adressen. Am Morgen kann das Gerät eine IP-Adresse erhalten, am Abend eine andere und auf einem anderen Router ist es überhaupt eine ganz andere.

Die MAC-Adresse wird zur physischen Identifizierung des Clients verwendet, und diese Adresse wird zur Einrichtung der Filterung im Router verwendet. Auf der Registerkarte „Clients“ der Weboberfläche des Routers können Sie herausfinden, wer als was bezeichnet wird – dort finden Sie normalerweise eine vollständige Liste der angeschlossenen Geräte, MAC-Adressen, Netzwerknamen und IP-Adressen.

Die IP-Adresse ändert sich, die MAC-Adresse jedoch nicht. Im Prinzip kann sie geändert werden, aber bei manchen Geräten (Smartphones, manche Netzwerkkarten, Netzwerkgeräte) ist das ziemlich schwierig.

Konfigurieren des URL-Filters

Mit dem URL-Filter können Sie den Zugriff auf bestimmte Websites anhand des Namens einschränken.

Bei den meisten Geräten kann der URL-Filter in einem von zwei Modi arbeiten: Blacklist oder Whitelist. Im Blacklist-Modus sind alle Websites außer den aufgelisteten zugänglich.

Im Whitelist-Modus sind nur die aufgelisteten Websites verfügbar.

Da es absolut unrealistisch ist, alle „unzuverlässigen“ Websites aufzulisten, wird der Router meist nach der „harten“ zweiten Option konfiguriert. Als Grundlage können Sie eine empfohlene Whitelist verwenden und ihr bei Bedarf weitere Sites hinzufügen.

Ein URL-Filter ist praktisch, wenn seine Wirkung auf bestimmte Geräte im Netz angewendet werden kann oder nicht. Die wenigsten Router bieten Ihnen die Möglichkeit, jede erlaubte Adresse für jedes Gerät einzeln zu konfigurieren. Normalerweise können Sie bei Routern zumindest eine Liste von Clients angeben, auf die der URL-Filter nicht angewendet wird. Wenn Ihr Gerät diese Option nicht hat, müssen Sie die Routereinstellungen jedes Mal ändern, wenn Sie eine Website besuchen wollen, die nicht auf der Whitelist steht. Das ist ziemlich unbequem, und es ist besser, andere Funktionen der Zugangsbeschränkung zu nutzen.

Ändern der DNS-Serveradresse

Ein DNS-Server (Nameserver) wandelt einen bekannten Website-Namen (z.B. OpenDNS) in die IP-Adresse des opendns-Servers um. Erst nach Erhalt dieser IP-Adresse ist der Browser in der Lage, die angeforderte Website zu öffnen. Der Schutz vor unerwünschten Inhalten mittels DNS setzt voraus, dass Sie anstelle eines einfachen DNS-Servers einen speziellen DNS-Server verwenden, der nicht nur den Namen der Website in ihre IP-Adresse umwandelt, sondern auch ihre „Vertrauenswürdigkeit“ prüft. Und wenn die angeforderte Website in der „schwarzen Liste“ enthalten ist, erscheint auf dem Bildschirm des Browsers statt der gesuchten Website erstmal nichts. Es ist sehr einfach und sehr effektiv.

Es ist am praktischsten, solche Dienste zu nutzen, wenn die Router-Einstellungen es erlauben, verschiedene DNS-Server für verschiedene Clients (oder Gruppen von Clients oder zumindest Netzwerke) einzustellen. Andernfalls müssen Sie die Router-Einstellungen jedes Mal ändern, wenn Sie statt der gewünschten Website eine Sperre sehen.

Bei einigen Varianten der Verbindung mit dem Anbieter kann der DNS-Server nicht eingestellt werden – er wird vom Anbieter automatisch bereitgestellt und ist in den Verbindungseinstellungen einfach nicht vorhanden.

Wie man die elterliche Kontrolle nicht umgehen lässt

Für viele Menschen bedeutet eine Sperre ein Challange diese zu umgehen, auch wenn es keinen wirklichen Grund dafür gibt, und Ihre Kinder bilden da sicherlich keine Ausnahme. Die strengste Internet-Filterung ist völlig nutzlos, wenn Sie Löcher zur Umgehung zulassen.

Ändern Sie erstens den Namen und das Kennwort für den Zugang zum Web-Interface in etwas Komplizierteres als das Standardkennwort admin/admin.

Zweitens: Wenn Sie physischen Zugang zum Router haben, können Sie das Passwort zurücksetzen (was allerdings zum Zurücksetzen aller anderen Einstellungen führt).

Drittens: Blockieren Sie verschiedene Möglichkeiten, die Sperrung zu umgehen. Der Tor-Browser zum Beispiel umgeht alle DNS-basierten Dienste ohne das geringste Problem. Die einzige Möglichkeit, diese Umgehung zu verhindern, ist eine strenge Whitelist-Filterung.

Fazit

Wenn Sie Inhalte nicht für das gesamte Netzwerk, sondern nur für bestimmte Geräte filtern, dann wird das Ändern der MAC-Adresse dem Gerät Ihres Kindes sofort helfen, Ihre Sperre zu umgehen. Am schwierigsten zu umgehen ist der URL-Filter im „Whitelist“-Modus für das gesamte Netzwerk (ohne Bindung an MAC-Adressen), aber denken Sie darüber nach – ist eine solch starre Sperrung überhaupt notwendig? Schließlich gibt es mobile Netze, öffentliche Wi-Fi-Netze usw. Wenn Sie Ihrem Kind fast alles verbieten möchten, könnte es anfangen, nach Wegen zu suchen, um an Informationen zu gelangen, die sich Ihrer Kontrolle völlig entziehen – brauchen Sie  wirklich das? Bei der elterlichen Kontrolle (und nicht nur in diesem Fall) ist der beste Effekt die „goldene Mitte“. Es lohnt sich nicht so sehr, Kinder im Internet einzuschränken, sondern ihnen anhand von realen Fällen mögliche Schutzmaßnahmen und Regeln für die Internetnutzung zu vermitteln.