Die Fußball Nationalmannschaft bei Olympia

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Die größten Highlights in der Fußballwelt dieses Jahres, die Europameisterschaft und die Copa America, sind mit Italien und Argentinien als Gewinner gerade zu Ende gegangen. Doch bereits am 21. Juli beginnt der nächste sportliche Höhepunkt: die Olympischen Sommerspielen in Tokio. Diese wurden aufgrund der Ausnahmesituation in den letzten Monaten vom vergangenen Jahr auf dieses verlegt.

In der Fußball-Disziplin werden 16 Mannschaften aus aller Welt um die Goldmedaille des Wettbewerbs kämpfen. Traditionell reisen zu den Olympischen Spielen nur wenige Spieler aus dem A-Kader der Nationalteams, da nur Athleten der U23 und U24 zugelassen sind. Jede Mannschaft darf allerdings bis zu drei ältere Spieler mitnehmen, wodurch sich meist eine interessante Mischung ergibt.

Erfolgreich schon in Rio 2016

Hier lohnt sich ein Rückblick auf die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro, bei denen die deutsche Mannschaft ein hervorragendes Turnier spielte. Damals mussten sie sich lediglich im Finale beim Elfmeterschießen gegen Gastgeber Brasilien geschlagen geben. Zum damaligen Kader unter Cheftrainer Horst Hrubesch gehörten einige Talente, die mittlerweile fester Bestandteil der A-Mannschaft sind. So standen in Rio unter anderem Matthias Ginter, Niklas Süle, Serge Gnabry und Leon Goretzka für Deutschland auf dem Feld. Die älteren teilnehmenden Athleten waren zu diesem Zeitpunkt die Brüder Sven und Lars Bender, sowie Freiburgs Stürmer Nils Petersen.

Nachdem die Nationalmannschaft hinter Südkorea Zweiter der Gruppe wurde, setzten sie sich im Viertelfinale souverän gegen Portugal und im Halbfinale gegen Nigeria durch.

Im legendären Maracanã Stadion sahen die Zuschauer dann ein packendes Finale, bei dem die Brasilianer durch Neymar 1:0 in Führung gingen. Neben ihrem Starspieler waren unter anderem auch Marquinhos und Gabriel Jesus im Team des Rekordweltmeisters. Max Meyer glich nach der Halbzeit für die Deutschen aus, ehe die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel. An diese tolle Leistung soll in diesem Jahr angeknüpft werden, besonders nach zwei enttäuschenden Fußball-Wettbewerben mit der WM 2018 und der EM 2020.

Im Sportwetten Vergleich zeigt sich, dass die Buchmacher auch hier die großen Fußballnationen als Favoriten auserkoren haben. Dabei zählen hauptsächlich Frankreich, Spanien und Brasilien zu den wahrscheinlichsten Siegern, dicht gefolgt von Argentinien und Deutschland. Schon in der Gruppe wird das DFB-Team auf den amtierenden Olympischen Gewinner von 2016 treffen. Außerdem in der Gruppe befinden sich die Elfenbeinküste und Saudi-Arabien. Wie üblich spielen auch bei diesem Turnier alle Gruppenmitglieder gegeneinander, während der Erst- und Zweitplatzierte die K.-o.-Runde erreicht. Somit hat die deutsche Mannschaft durchaus gute Chancen, die Vorrunde zu überstehen und sich anschließend mit den anderen sieben Teams zu messen.

Ein Kader mit jungen und erfahrenen Spielern

Als Cheftrainer wird dieses Jahr Stefan Kuntz die Mannschaft leiten, der mit seiner U21 bereits großartige Erfolge feiern konnte. So gewann er mit ihnen die Europameisterschaft 2017 und 2021, während er sich 2019 im Finale gegen eine enorm starke spanische Mannschaft geschlagen geben musste. So bilden sieben Spieler des U21-Europameisters auch das Grundgerüst für die Olympischen Spiele. Zu den hinzugezogenen Spielern, die das Grenzdatum (31. Dezember 1996) überschreiten, gehören Nadiem Amiri von Bayer Leverkusen, Maximilian Arnold vom VfL Wolfsburg und zu guter Letzt der älteste Spieler im Team Max Kruse von Union Berlin. Somit stellt sich der Kader folgendermaßen zusammen:

Torhüter:

  • Florian Müller (VfB Stuttgart)
  • Sven Brodersen (Yokohama FC)
  • Luca Plogmann (SV Werder Bremen)

Abwehr:

  • Jordan Torunarigha (Hertha BSC Berlin)
  • Benjamin Henrichs (RB Leipzig)
  • Amos Pieper (Arminia Bielefeld)
  • David Raum (TSG Hoffenheim)
  • Felix Uduokhai (FC Augsburg)
  • Josha Vagnoman (Hamburger SV)

Mittelfeld und Angriff:

  • Niklas Dorsch (KAA Gent)
  • Ismail Jakobs (1. FC Köln)
  • Nadiem Amiri (Bayer 04 Leverkusen)
  • Max Kruse (Union Berlin)
  • Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg)
  • Eduard Löwen (VfL Bochum)
  • Arne Maier (Hertha BSC Berlin)
  • Cedric Teuchert (Union Berlin)
  • Marco Richter (FC Augsburg)
  • Anton Stach (Spvgg.)

Spanien teilweise mit EM-Spielern

Damit setzt Kuntz auf Balance zwischen jungen Talenten und erfahrenen Spielern, die in Tokio das deutsche Team repräsentieren. Dass dies keine leichte Aufgabe wird, steht fest und unter den Spielern der Topfavoriten gibt es etliche Talente und gestandene Größen, die ihrer Mannschaft weiterhelfen werden. Bei Brasilien sticht beispielsweise Dani Alves heraus. Der 38-Jährige bestritt bereits 118 Spiele für die „Seleção“ und spielte die längste Zeit seiner Karriere beim FC Barcelona. Er ist der meistdekorierte Fußballer aller Zeiten, mit über 40 gesammelten Titeln. Besonders interessant ist aber Spanien, die in ihrem Olympiakader einige Athleten haben, die schon bei der Europameisterschaft aufliefen. Dazu gehört Unai Simon im Tor, der im Viertelfinale gegen die Schweiz noch zum Matchwinner avancierte. In der Innenverteidigung wird Pau Torres vom FC Villareal auflaufen. In der offensive stehen der erst 18 Jahre alte Pedri, Leipzig-Spieler Dani Olmo und Mikel Oyarzabal von Real Sociedad bereit, die allesamt den Unterschied ausmachen können.

Es wird also sicherlich ein spannendes Turnier, bei dem das Team nach den mangelnden Erfolgen der A-Nationalmannschaft eventuell mehr Hunger und Mut auf den Platz bringt. Gestartet wird für das deutsche Team am Donnerstag, den 22. Juli gegen Brasilien – ein Topspiel direkt zu Beginn. Wie sich die Mannschaft um Stefan Kuntz schlägt, bleibt abzuwarten, die Daumen der Fußballfans Deutschlands sind selbstverständlich gedrückt.