Augsburg – Adveniat unterstützt seit 50 Jahren kirchliche Projekte in Lateinamerika und der Karibik

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Augsburg | 7.12.2011

Die Brasilianerin Maria de Fatima hat heute über ihre ehrenamtliche Arbeit für das kirchliche Netzwerk „Um grito pela vida“ – „Ein Schrei für das Leben“ berichtet sowie von ihren Schwierigkeiten und Erfahrungen im Kampf gegen Prostitution und Handel mit Menschen in ihrem Land. Sie schilderte folgende erschreckende Tatsache über die Situation vor Ort: „Das Problem des Menschenhandels begegnet uns mittlerweile täglich. Jährlich gelangen etwa 70.000 Frauen durch organisierte Banden nach Europa“. Die Hauptaufgabe des Netzwerkes sei die Prävention in Schulen, Gemeinden und in kirchlichen Einrichtungen, erzählte sie. „Wir versuchen die oft noch minderjährigen Frauen über die Gefahren und die Folgen Angebote von Banden aufzuklären.“

Seit Mitte 2009 engagiert sich die 49-jährige gegen den nationalen und internationalen Menschenhandel. Im nordöstlichen Recife ist Fatima eine von zwei Laien, die neben einigen Ordensfrauen und einem Priester der Artikulationsgruppe des Netzwerkes angehören. Recife gilt für viele Brasilianer und ausländische Touristen als Traumziel. An dem acht Kilometer langen Stadtstrand Boa Viagem trifft man sie in ihren Liegestühlen an. Doch nicht nur sie. Oft minderjährige Mädchen aus armen Verhältnissen suchen den Kontakt zu den vermeintlich reichen Touristen, bieten sich ihnen an, hoffen, ihrem tristen Dasein so entfliehen zu können. Doch der Traum von einer besseren Zukunft in den Großstädten des Südens Brasiliens oder im fernen Europa wird oft zum Albtraum.

Das Netzwerk hat sich durch eine Initiative von 35 Ordensgemeinschaften gebildet, die unter der Federführung der Konferenz der Ordensgemeinschaften gemeinsam gegen die sexuelle Ausbeutung, den Organhandel und die Versklavung von Personen vorgehen. Im Visier ist vor allem der nationale und internationale Menschenhandel zur Zwangsprostitution. Dabei setzt das Netzwerk im Nordosten Brasiliens auf das ehrenamtliche Engagement von Laien wie Fatima.

50 Jahre Adveniat
Maria de Fatima Evangelista de Oliviera Farias de Medeiros ist eine von insgesamt vier Adveniat-Gästen, die derzeit von ihrer Arbeit in den deutschen Diözesen berichten. Seit 50 Jahren unterstützt Adveniat kirchliche Projekte in Lateinamerika und der Karibik. Das Leitwort „Adveniat regnum tuum“ – „Dein Reich komme“ ist Programm. Am diesjährigen Beispielland Brasilien wird deutlich, wir fruchtbar kirchliche Initiativen an der Basis sein können. Die Kollekte, die am Heiligabend und am 1. Weihnachtstag (24./25. Dezember) in allen Gottesdiensten gehalten wird, ist ausschließlich für die Arbeit der Bischöflichen Aktion Adveniat bestimmt.