Triathlon-Star Blummenfelt knackt Sieben-Stunden-Marke

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Norwegens Olympiasieger Kristian Blummenfelt hat bei seinem „Labor-Versuch“ in der Niederlausitz Triathlon-Geschichte geschrieben und die Sieben-Stunden-Grenze deutlich geknackt, bei der Ironman-EM in Hamburg kratzte Laura Philipp bei ihrem erneuten Titelgewinn an der regulären Weltbestmarke. Blummenfelt legte die klassische Distanz von 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen in 6:44:26 Stunden zurück. Philipp triumphierte in ganz starken 8:18:20 Stunden. 
Nach seinem Olympiagold von Tokio und dem Sieg bei der Ironman-WM in St. George/Utah drang Blummenfelt in neue Bereiche vor. Mit Unterstützung und angepassten Regeln schwamm, radelte und lief der Norweger gegen die Zeit. In 7:21:12 Stunden hielt Blummenfelt bereits die Bestmarke in einem regulären Ironman-Rennen, nun war er fast 40 Minuten schneller. Auch der Brite Joe Skipper blieb in 6:47:36 Stunden unter der angestrebten Marke des „Sub7“-Projektes.
Unterstützt wurden die Athletinnen und Athleten von Tempomachern, auch weitere Regeln wurden aufgeweicht: So war auf dem Rad (180,2 km) das Fahren im Windschatten und beim Schwimmen (3,86 km) ein dickerer Neoprenanzug erlaubt, der zusätzlichen Auftrieb verleiht.
Auch die Streckenführung begünstigte den Rekord: Im Senftenberger See ging es geradeaus, keine Wende sollte Zeit kosten. 20 Kilometer waren es mit dem Rad zum Lausitzring, auf der Rennstrecke waren durch die Helfer Bestleistungen auf dem Rad und beim abschließenden Marathon über 42,195 km möglich, um den offiziellen Rekord zu unterbieten.
Bei den Frauen hatte der „Rekord“-Versuch ebenfalls Erfolg. Die britische EM-Zweite Katrina Matthews kam nach 7:31:54 Stunden ins Ziel, Nicola Spirig (Schweiz) finishte in 7:34:19 Stunden. Angestrebt gewesen war eine Zeit unter acht Stunden. Die Weltbestzeit in einem Rennen über die Ironman-Distanz unter Wettkampfbedingungen hält Matthews‘ Landsfrau Chrissie Wellington (8:18:13/2011).
Diese Marke verpasste Philipp in Hamburg nur knapp. Die Heidelbergerin setzte sich vor Chelsea Sodaro aus den USA und Manon Genet aus Frankreich durch, nachdem sie erst in der Vorwoche den Kraichgau-Triathlon über die Halbdistanz gewonnen hatte. Vor einem guten Monat hatte die 35-Jährige eine Corona-Infektion zu überstehen gehabt.
Philipp hatte vor dem Rennen in Hamburg den Wettbewerb noch kritisiert, da nur wenige der 27 Elite-Starterinnen aus Europa kamen, unter denen der EM-Titel vergeben wurde. „Das ist völliger Schwachsinn in meinen Augen. Das entwertet das Rennen für uns Europäerinnen“, sagte sie der Hamburger Morgenpost. Der Männer-Titel wird zudem erst beim Ironman in Frankfurt Ende des Monats vergeben.    

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