Klopp zeigt es den Bayern – und verlängert in Liverpool

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Der FC Liverpool und Jürgen Klopp knacken die Abwehrmauer des FC Villarreal. Teammanager Jürgen Klopp bleibt den Reds mindestens bis 2026 erhalten.
Köln/Liverpool (SID) Jürgen Klopp setzte ein breites Grinsen auf, nahm einen tiefen Schluck aus einem Kaffeebecher und verkündete dann allen Liverpool-Fans die frohe Botschaft. „Es gibt etwas zu vermelden. Ich bleibe zwei weitere Jahre“, sagte der 54-Jährige in einem Video, das der Klub am Tag nach dem beeindruckenden 2:0 (0:0) gegen Bayern-Schreck FC Villarreal im Halbfinal-Hinspiel der Champions League veröffentlichte: „Ich liebe unseren Verein. Ich hoffe, dass wir alle die gemeinsame Zeit genießen werden.“
Derzeit sind die Reds ein einziger Genuss. Doch verfrühte Gratulationen wehrte Klopp ab wie lästige Fliegen. „Kurz vor dem Klo in die Hose gemacht, ist immer noch in die Hose gemacht“, sagte der Teammanager nach dem Erfolg gegen die Spanier: „Deswegen hilft nah dran zu sein auch nichts. Kurz vor der Toilette ist immer noch nicht cool.“
Doch vielleicht lässt sich ja schon mal ein Knopf öffnen. Schier endlose Kombinationen, quälendes Monster-Pressing – nur die fehlende Effizienz gibt Villarreal noch eine leise Resthoffnung auf ein Wunder. Die Reds dominierten die Gäste im Halbfinal-Hinspiel der Champions League nach allen Regeln der Fußball-Kunst. Das Offensivspiel der Klopp-Elf glich einer Lehrstunde – auch für den FC Bayern.
„Es war ein brillantes Spiel. Super Tore, eine Spitzenklasse-Leistung“, schwärmte Klopp, der beschwingt von den jüngsten Erfolgen Lust auf mehr bekommen hat. Dabei hatte er erst vor wenigen Wochen eine Verlängerung ausgeschlossen. Nun begründete er den Schritt auch augenzwinkernd mit dem Wunsch seiner Ehefrau. „Ulla will bleiben. Und was macht ein guter Ehemann, wenn seine Frau bleiben will? Er bleibt. Aber das ist nicht der einzige Grund“, sagte Klopp.
Es macht ihm einfach Spaß. Dabei ist in der Champions League das Finale noch längst nicht erreicht. „Wir wissen, dass wir noch nicht durch sind“, sagte er im Hinblick auf das Rückspiel am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime).
Die Münchner waren nach zwei schwachen Auftritten im Viertelfinale überraschend an Villarreal gescheitert. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann fand gegen den tief stehenden Außenseiter kaum spielerische Lösungen und lief in gefährliche Konter – anders Liverpool.
19:1 Torschüsse, 737:272 Pässe, 73 Prozent Ballbesitz: Fast im Minutentakt rollte eine Angriffswelle nach der nächsten auf die Abwehrmauer Villarreals zu. Doch es dauerte ganze 53 Minuten, bis das Bollwerk geknackt wurde. Pervis Estupinan fälschte unter höchstem Drück eine Flanke ins eigene Tor ab, kurz darauf traf Sadio Mane (55.).
„Wir wollten ein drittes Tor erzielen, aber von diesem Moment an ist es sinnvoll, dass wir das Spiel kontrollieren, und das haben wir getan“, sagte Klopp. Das „knappe“ Ergebnis lässt das überforderte Team von Unai Emery jedoch am Leben. Auch der deutsche Erfolgstrainer weiß, dass in Villarreal „eine herausfordernde Atmosphäre“ herrscht.
Vorher wartet aber das Spiel bei Newcastle United – und das gefällt Klopp überhaupt nicht. „Die Kollegen von BT haben uns für Samstag um 12.30 Uhr ein Spiel in Newcastle angesetzt“, sagte er bei DAZN: „Wenn ich sie hier sitzen sehe, könnte ich gerade ins Studio gehen und ihnen alle eine schmieren.“
Trotz des prall gefüllten Terminkalenders bleibt Liverpool im Rennen um vier Titel unbeirrt auf Kurs – das historische „Quadruple“ ist nah. In der Meisterschaft liegt das Team um Superstar Mohamed Salah nur einen Zähler hinter Spitzenreiter Manchester City. Im Endspiel des FA Cups trifft der LFC auf den FC Chelsea, der bereits im Ligapokal-Finale besiegt wurde.
SID jk nt er om

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