Siegen oder fliegen: DEB-Team jetzt im Play-off gegen die Slowakei

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Die DEB-Auswahl beendet die Olympia-Vorrunde mit ihrer zweiten Niederlage. Am Dienstag zählt es: Gegen die Slowakei geht es um den Viertelfinaleinzug.
Peking (SID) Claudia Pechstein war gekommen, auch die Eiskunstläufer und Snowboarder saßen auf der Tribüne, um die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zu unterstützen – doch alles Anfeuern und Trommeln änderte nichts: Trotz der besten Turnierleistung verlor die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) gegen die USA. Am Dienstag heißt es in Peking nun: siegen oder fliegen. 
Im Play-off um den Einzug ins Viertelfinale des olympischen Turniers ist nach Platz drei in der Gruppe A die Slowakei der Gegner. Nach der zweiten Niederlage muss das stark verbesserte DEB-Team dann noch mehr zulegen, um am Ende in den Kampf um die Medaillen eingreifen zu können. „Wir haben uns in jedem Spiel gesteigert, jetzt müssen wir schauen, dass es noch besser wird“, sagte Tom Kühnhackl, der kurz vor der Schlusssirene zum 2:3 getroffen hatte (58.). 
Vor vier Jahren hatte das Silber-Wunder von Pyeongchang mit dem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die Schweiz im ersten K.o.-Spiel begonnen. Der Rest ist Sportgeschichte. Und die Geschichte könnte sich wiederholen, der Traum von einer erneuten Medaille lebt. „Wir brauchen uns vor keinem verstecken. Wenn wir so spielen, können wir auch unseren Erwartungen gerecht werden“, sagte Korbinian Holzer in der ARD selbstbewusst.
Mit zehn Helden von 2018 spielte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) 28 Stunden nach dem 3:2-Zittersieg gegen China geradliniger und zielstrebiger – aber nicht effektiv genug. Nach dem Führungstreffer durch den Münchner Patrick Hager (2.) schlugen für die USA, die sich als Gruppenerster direkt für die Runde der letzten Acht qualifizierten, Steven Kampfer (5.), Matt Knies (25.) und Nathan Smith (43.) zurück.
Gegen das junge US-Team mit 14 Collegespielern, das zuvor 4:2 im Prestigeduell gegen Kanada gewonnen hatte, nahm Söderholm nach dem Anschlusstreffer von Kühnhackl noch Torhüter Danny aus den Birken vom Eis, tatsächlich lag der Ausgleich in der Luft. „Am Schluss haben uns ein paar Kleinigkeiten gekostet“, sagte Hager und betonte wie auch Holzer und Kühnhackl: „Das ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wir müssen nochmal eine Schippe drauflegen.“ 
Die deutsche Mannschaft spielte diesmal schnörkelloser und mit viel Zug zum Tor, sie war deutlich aggressiver und verschaffte sich mit harten Checks Respekt – und sie wurde früh belohnt. Hager traf bei der ersten Überzahl nach Vorarbeit von Matthias Plachta und Dominik Kahun, eine Koproduktion von drei Silbermedaillengewinnern. Nach einer dummen Strafzeit von Kühnhackl fiel postwendend der Ausgleich, ein paar kleine entscheidende Fehler schlichen sich danach ein.
Besonders bitter für aus den Birken: Vor dem 1:2 verlor der Münchner Torhüter seinen Schläger und bekam ihn nicht wieder richtig zu fassen. Söderholm forderte daraufhin den Videobeweis wegen Torhüter-Behinderung – doch der Treffer wurde nicht zurückgenommen. 
Am Ende aber gaben sich alle kämpferisch: „Das war eine große Leistungssteigerung“, sagte Kühnhackl. Der Plan für das Spiel gegen die Slowakei: „Wir müssen die leichten Fehler abstellen, das Spiel einfach halten und die Kleinigkeiten noch auspolieren.“
SID th wt

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