Technik-Akademie erwartet Digitalisierungs-Schub nach Corona

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München (dts Nachrichtenagentur) – Der Präsident der Nationalen Akademie der Technikwissenschaften Acatech, Karl-Heinz Streibich, prophezeit für die Zeit nach der Coronakrise einen „gewaltigen Schub durch die Digitalisierung“. Dieser werde „der ganzen Volkswirtschaft enorm helfen“, sodass das Bruttosozialprodukt nach dem Einbruch „wieder einen starken Anstieg erleben wird“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Grund sei, dass „die Menschen ihre früheren Berührungsängste gegenüber der Digitalisierung ablegen, weil sie nun ihre Vorteile erleben“.

Auch würden in Unternehmen mit Sicherheit Dienstreisen wegfallen: „Kunden und Lieferanten haben gelernt, dass es auch anders geht – das wird Zeit und Geld sparen und ist ökologisch sinnvoll“. Um die Wirtschaft krisenfester für künftige Pandemien zu machen, müsse aber der Staat dringend seine Verwaltung digitalisieren, damit sie auch in Krisen funktioniere. Beispielsweise „leidet die Automobilindustrie auch deshalb, weil wir online noch keine Autos anmelden können, was im Jahr 2020 unglaublich ist“, kritisiert Streibich. Für künftige Pandemien, „die heute zu den Lebensrisiken dazu gehören“, fordert der Acatech-Präsident ein „zentrales Krisenmanagement, eine Art Rat für Nationales Wohlergehen“. „Wir haben auch früher schon Risiken bewertet und daraus gelernt: Vor ein paar Jahrzehnten hatten wir – bei viel weniger Autos – ein vielfaches an Verkehrstoten pro Jahr. Und Flugzeuge sind das sicherste Verkehrsmittel überhaupt, weil nach jedem Unfall eine Generalüberprüfung stattfindet und die Regeln allgemein angepasst werden.“

Computer-Nutzer, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Computer-Nutzer, über dts Nachrichtenagentur