Prozess um mutmaßlichen Millionenbetrug bei Brillenkonzern Fielmann begonnen

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Vor dem Landgericht in Kiel hat am Mittwoch ein Prozess um einen großangelegten mutmaßlichen Millionenbetrug zulasten des Brillenkonzerns Fielmann begonnen. Sechs Menschen sind angeklagt, das Unternehmen zwischen 2012 und 2015 durch Abrechnungen angeblicher Leistungen für Marketing- und Sponsoringaktivitäten um 6,4 Millionen Euro geschädigt zu haben. Einer der Angeklagten ist ein früherer leitender Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit von Fielmann.
Der Mann soll nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mit den ebenfalls vor Gericht stehenden Inhabern zweier Firmen zusammengearbeitet haben. Sie stellten Rechnungen für Dienstleistungen, die nicht oder zumindest nicht im angeblichen Umfang erbracht worden waren, die der Fielmann-Mitarbeiter dann auszahlte. Im Gegenzug erhielten der Angestellte, seine Ehefrau sowie weitere Menschen aus deren persönlichem Umfeld teure Geschenke wie Reisen und Schmuck. Auch sie müssen sich daher in dem Verfahren verantworten.
Nach Angaben einer Gerichtssprecherin in der schleswig-holsteinischen Stadt wurde zum Prozessauftakt am Dienstag die umfangreiche Anklage gegen die Beschuldigten im Alter zwischen 36 und 56 Jahren verlesen, was etwa drei Stunden dauerte. Danach begannen Gespräche der Beteiligten über eine mögliche sogenannte Verständigung. Für den Prozess wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs waren zunächst Termine bis Ende August angesetzt.
bro/cfm

© Agence France-Presse