Marcos Junior beansprucht Sieg bei Präsidentenwahl auf Philippinen für sich

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Der Diktatorensohn Ferdinand Marcos Junior hat sich zum Sieger der Präsidentenwahl auf den Philippinen erklärt. Er werde die Interessen „aller Philippiner“ vertreten, erklärte sein Sprecher Vic Rodriguez am Mittwoch. Die Botschaft von Marcos Junior an die Welt laute: „Beurteilt mich nicht nach meinen Vorfahren, sondern nach meinen Taten.“
Laut dem vorläufigen Ergebnis hatte der 64-Jährige bei der Wahl am Montag einen deutlichen Sieg verbucht. Nach der Auszählung fast aller Stimmen lag er bei 56 Prozent. Er erhielt damit mehr als doppelt so viele Stimmen wie seine liberale Hauptrivalin, die amtierende Vizepräsidentin Leni Robredo. Zu deren Nachfolgerin wurde die bisherige Präsidententochter Sara Duterte gewählt.
Ferdinand Marcos Junior hatte sich rund dreieinhalb Jahrzehnte nach der Absetzung seines Vaters und der Vertreibung der Familie ins Exil um die Nachfolge des umstrittenen bisherigen Präsidenten Rodrigo Duterte beworben.
Nach sechs Jahren autoritären Regierens durch Duterte befürchten Menschenrechtsaktivisten, Vertreter der katholischen Kirche und Politik-Experten, dass Marcos Junior als Staatschef noch autokratischer regieren könnte.
Eine Verurteilung der von Brutalität und Korruption geprägten Vergangenheit seiner Familie hatte Marcos Junior im Wahlkampf ausdrücklich abgelehnt. Seine Wähler konnte er mit einer Anti-Armuts-Kampagne überzeugen. 43 Prozent der Menschen auf den Philippinen betrachten sich Umfragen zufolge als arm, weitere 39 Prozent geben an, an der Schwelle zur Armut zu stehen. 
bfi/isd

© Agence France-Presse