Macron nennt Ukraine-Krieg einen „Elektroschock“ für die Nato

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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine war nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron ein „Elektroschock“, der die Nato „aufgeweckt“ habe. Er stehe zu seiner Aussage von 2019, als er gesagt hatte, dass die Nato den „Hirntod“ erlitten habe, sagte Macron am Donnerstag bei der Vorstellung seines Wahlprogramms. Das sei damals wahr gewesen. Seitdem habe sich die Lage geändert. Es sei nötig gewesen, die Strategie der Nato zu präzisieren, und das geschehe nun. 
„Ich habe nie dafür plädiert, die Nato zu verlassen“, sagte Macron. „Die Nato ist wichtig für die Interoperabilität“, betonte er mit Blick auf die internationale Zusammenarbeit der Streitkräften. Parallel dazu müsse die europäische Verteidigung weiter ausgebaut werden, betonte Macron. Dies habe der Ukraine-Krieg einmal mehr bekräftigt. Dies werde auch Thema des nächsten EU-Gipfels in der kommenden Woche in Brüssel sein. 
Macron warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, ein „Brudervolk“ anzugreifen, von denen viele die Sprache, die Religion und die Erinnerungen teilten. „Ich bin zutiefst überzeugt, dass das russische Volk das nicht will“, sagte Macron. „Es ist unter dem Joch der Unterdrückung und der Falschnachrichten“, betonte er. 
Macron schloss nicht aus, erneut nach Moskau oder auch nach Kiew zu reisen. Aber er werde den Moment abwarten, zu dem es nützlich sein könnte. Er werde den Gesprächskanal mit Putin offen halten. Ein weiteres Telefonat mit ihm sei in Kürze geplant, laut dem Élysée-Palast möglicherweise am Freitag. Mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj spreche er „mehrmals wöchentlich“. 
kol/lan

© Agence France-Presse