Zwei Tote bei islamistischen Angriffen in Somalia

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Bei mehreren Angriffen der islamistischen Shebab-Miliz sind in Somalia nach Angaben der Polizei zwei Menschen getötet und 19 verletzt worden. Die in der Nacht zum Mittwoch gleichzeitig verübten Angriffe galten demnach Polizeidienststellen in der Hauptstadt Mogadischu und im Bezirk Kaxda. 
Bei dem Angriff in Kaxda lieferten sich schwer bewaffnete Männer ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften, nachdem sie eine Autobombe gezündet hatten. Ein zweiter Angriff richtete sich gegen das Stadtviertel Darussalam bei Mogadischu. 
„Zwei Mädchen sind gestorben und 16 Zivilisten sowie drei Mitglieder der Sicherheitskräfte wurden verletzt“, sagte Polizeisprecher Abdifatah Adan Hassan. Hassan Mahamud, ein Bewohner von Kaxda, sagte, die Angreifer seien kurz in die Polizeidienststelle eingedrungen. Diese sei durch eine Explosion zerstört worden, bevor die Polizei einschritten sei. Daraufhin hätten sich die Angreifer zurückgezogen.
Die Shebab-Miliz bekannte sich zu den Angriffen. Nach eigenen Angaben griff sie sechs Ziele an.
Die Shebab-Miliz wurden 2011 von der UN-Einheit Amisom aus Mogadischu verdrängt. Die Islamisten kontrollieren aber weiterhin große ländliche Gebiete in dem ostafrikanischen Land und verüben in Mogadischu regelmäßig Anschläge. 
In Somalia herrscht eine schwere politische Krise. Die Amtszeit von Präsident Mohamed Abdullali Mohamed endete am 8. Februar 2021. Neuwahlen wurden aber nicht organisiert.
Der Präsident und sein Regierungschef Mohamed Hussein Roble zeigen sich in der Öffentlichkeit oftmals uneins, wodurch das Wahlverfahren weiter hinausgezögert wird. Der politische Stillstand hat zur Folge, dass sich die internationalen Geldgeber im Umgang mit Somalia zurückhalten.
ao/ck

© Agence France-Presse