Der Autowühler – Seriendieb konnte festgenommen werden

-

Print Friendly, PDF & Email

Lkrs. Günzburg/Lkrs. Unterallgäu | 01.07.2011 | 11-437

festnahme-65Der sogenannte „Autowühler“ bezeichnete Seriendieb konnte am gestrigen Donnerstag, 30.06.2011, durch die Polizei festgenommen werden. Den entscheidenden Durchbruch brachte die DNA-Auswertung von Spuren, die in den entwendeten Pkw`s gesichert werden konnten. Im Rahmen der Ermittlungen konnten außerdem Hinweise gewonnen werden, dass derselbe Täter zudem für einen versuchten Raubüberfall in Frage kommt. Am 19. Februar 2011 versuchte ein zunächst unbekannter Täter, einem Bankkunden in Ichenhausen unter Drohung mit einem Messer die EC-Karte zu rauben.
Wie bereits mehrfach berichtet, ging der Täter zur Nachtzeit durch die Straßen und war auf der Suche nach offenen Garagen und unversperrt abgestellten Fahrzeugen, vornehmlich Pkw`s. Die offenen Fahrzeuge wurden nach Bargeld und EC-Karten „durchwühlt“. Pkw`s, bei den der Schlüssel steckte, benutzte der Täter – oftmals für die Fahrt zum nächsten Tatort – und stellte sie dort wieder ab.

Waren anfangs von den Beutezügen nur Gemeinden im Altlandkreis Krumbach betroffen, verlagerte der Täter nach und nach seine Aktivitäten auch auf angrenzende Gemeinden in den umliegenden Landkreisen, insbesondere den Lkrs. Unterallgäu.
Die ersten Taten wurden bereits im Dezember 2010 registriert und reichten bis April 2011. In mehreren Nächten, über fünf Monate verteilt, durchsuchte der Beschuldigten ca. 50 Fahrzeuge. Dort konnte er mehrmals an Bargeld und EC-Karten gelangen, welche sich in den Fahrzeugen befanden. Sogar Abhebungen an Geldautomaten waren ihm möglich, da die Geschädigten ihre PIN auf der Karte notiert hatten. Dem Täter gelang es dadurch an ca. 4.000 Euro Bargeld zu gelangen. Die entwendeten Pkw`s konnten in allen Fällen fast unbeschädigt an die Besitzer zurückgegeben werden. Die von den Beamten der Polizeiinspektion Krumbach sowie der Kriminalpolizei Memmingen gründlich durchgeführten Spurensicherungsmaßnahmen an den Tatorten sowie den entwendeten Fahrzeugen zahlten sich nun aus. Die beim Landeskriminalamt in München erfolgten Untersuchungen und Abgleiche in der bundesweiten Datenbank führten schließlich zu einem Tatverdächtigen.
Seit Februar 2011 ermittelten Beamte des Kommissariats für Eigentumsdelikte der Kripo Neu-Ulm nach einem versuchten Raubüberfall im Vorraum einer Bank gegen einen zunächst unbekannten Täter.
Am 19. Februar 2011, gegen 7.30 Uhr, befand sich ein Kunde bei den Geldautomaten im Vorraum einer Bank in Ichenhausen. Als der 75-jährige Kunde den Bankraum verlassen wollte, wurde er von dem Täter unter Vorhalt eines Messers aufgefordert, die EC-Karte auszuhändigen und die zugehörige PIN-Nummer zu sagen. Da der Kunde die Karte jedoch nicht freiwillig herausgab und laut um Hilfe rief, ergriff der Täter die Flucht.
Im Rahmen der Ermittlungen, die sich für die Beamten Polizeiinspektion Krumbach und der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm sehr umfangreich gestalteten, ergaben sich Hinweise darauf, dass es sich bei dem Täter des versuchten Raubüberfalls sowie bei dem „Autowühler“ um ein- und dieselbe Person handeln dürfte. Aufgrund der übergreifenden Zusammenarbeit und der nun vorliegenden Beweise erfolgte am gestrigen Tag die Festnahme des Mannes.
Bei dem Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Mann aus dem südlichen Landkreis Günzburg, der u.a. wegen Eigentums- und Betäubungsmitteldelikten bereits polizeilich bekannt ist. In einer ersten Vernehmung gestand er die Taten. Als Motiv gab er an, in Geldnöten gewesen zu sein. Im Besitz einer Fahrerlaubnis ist er nicht.
Ein bei dem versuchten Raubüberfall in Ichenhausen beteiligter Mittäter, ein 22-jähriger Mann aus dem Lkrs. Günzburg, sitzt bereits seit geraumer Zeit in Untersuchungshaft.
Der 25-jährige Mann muss sich nun u.a. wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung, des besonderes schweren Fall des Diebstahls in einer Vielzahl von Fällen, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis u.a. strafrechtlich verantworten.