Mindelheim – Babenhausen | Landratsamt, Feuerwehr, THW und Katastrophenschutzeinheiten üben Hochwasserlage

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Foto: Pöppel

Am Samstagvormittag, 30.11.2019, fand im Landkreis Unterallgäu eine Katastrophenschutzübung mit 160 Beteiligten Kräften statt. Ausgangssituation war ein mehrtägiger Starkregen der zum Anstieg der Pegel der Günz führte und daraus eine Hochwasserlage für den Landkreis entstand. Feuerwehren und THW waren schon die Tage zu vor im Einsatz, um die Lage stabil zu halten. Zusätzliche Kräfte standen in Bereitstellung, für den Fall, dass sie benötigt werden. Die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) bei der Feuerwehr Mindelheim koordinierte die anfallenden Einsätze und entlastete somit die Integrierte Leitstelle (ILS) Donau-Iller mit der Einsatzabarbeitung für den Landkreis Unterallgäu. Die Hochwasserlage war angespannt und die Einsatzkräfte im Dauereinsatz. 

 

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Foto: Bringezu / Kreiseinzentrale (KEZ)

 

Am Samstagmorgen ging bei der Kreiseinsatzzentrale (KEZ) von der ILS Donau-Iller die Meldung ein, dass es nördlich von Babenhausen an der Günz laut Mitteilung des Wasserwirtschaftsamtes zu einem Dammbruch gekommen war. Ein Baum der aus dem Damm gespühlt wurde staut zusätzlich das Fließgewässer auf. Die Kreiseinsatzzentrale schickte die Feuerwehr Babenhausen vorab zur Erkundung. Vom Einsatzleiter vor Ort wurden dann weitere Kräfte nachgefordert. Die Feuerwehren Babenhausen, Winterrieden und Klosterbeuren wurden auf den Einsatz gebucht, zusätzlich das THW Memmingen, mit Schaufellader, Sandsäcken und der Drohneneinheit. Weiter wurden Kräfte des Bayerischen Wasserrettungszuges von DLRG und Wasserwacht angefordert.

Aufgrund der zahlreichen Einsatzstellen im gesamten Landkreis Unterallgäu und dringend benötigter zusätzlicher Einsatzkräfte rief um 09.54 Uhr der Landrat den Katastrophenfall für das Unterallgäu aus. Die Führungsgruppe (Stab) wurde im Landratsamt Unterallgäu aufgerufen. Sie besteht aus einem Stab, der Organisiert ist nach Sachgebieten wie Personal, Einsatz, Versorgung, weiteren Fachberatern von Energieversorger, Bundeswehr, Polizei, Sanitätsdienst u.a. In der FüGK laufen alle Meldungen zusammen und von dort aus wird das Einsatzgeschehen geführt. Vor allem hat die FüGK die Möglichkeit Hilfe aus anderen Landkreisen und Städten anzufordern, auch Zugriff auf die Bundeswehr u.a. Nach Ausrufung des Katastrophenfalles wurde die KEZ bei der Feuerwehr Mindelheim zur „ÖEL“ – Örtliche Einsatzleitung, sie wurde geführt von Kreisbrandinspektor Hempel.

An der Einsatzstelle Babenhausen, die mit realen Einsatzkräften bespielt wurde, trafen nacheinander die angeforderten Einsatzmittel ein. Mit Sandsäcken wurden Teile des Dammes gesichert. Ströhmungsschwimmer von DLRG und Wasserwacht sicherten die Helfer des THW. Mit Hilfe der Drohne der Technischen Hilfswerks Memmingen konnte sich die Einsatzleitung am Damm direkt ein Bild aus der Luft machen. Hier waren heute die Übungsfaktoren sehr gut, denn es ging kaum ein Windchen und es regnete auch nicht. Bei extremen Wetterlagen wäre der Einsatz der Drohne nur schwer möglich. Problematisch war auch das Bereitstellen der Bilder für die Einsatzleitung vor Ort, die Örtliche Einsatzleitung bei der Feuerwehr Mindelheim (KEZ) und die Überspielung ins Landratsamt zur FüKG. Die Datenmengen der Bilder lagen teilweise bei knapp zwei GigaByte. Hier hat der Polizeihubschrauber einfach seine Vorteile, er verfügt über eine ausgereifte Bildübertragungstechnik die problemlos Echtzeitbilder aus der Luft ins Lagenetrum einspielen kann. 

Während des Einsatzes am Damm wurde davon ausgegangen, dass zwei Helfer in die Günz abgerutscht waren und als vermisst galten. Auch hier waren die Kräfte der Wasserrettung gefordert und mussten schnell reagieren. Bei der Absuche der Günz nach den Vermissten unterstützte ebenfalls die Drohne des THW mit der Wärmebildtechnik.

Sinn und Zweck solcher Übungen ist es in regelmäßigen Abständen die Kommunikations- und Meldewege zu prüfen. Hier Schwachstellen und Probleme zu ermitteln und diese zukünftig zu verbessern. Vor allem sind die Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) und FüGK auf einen präzisen Informationsfluss von dem jeweiligen Einsatzabschnitt angewiesen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können und die Einsatzkräfte vor Ort sinnvoll unterstützen zu können.

 

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Foto: Pöppel

 

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