Landkreis Unterallgäu | 35,3 Millionen Euro für die Bildung

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Technikerschule soll um neue Fachrichtung erweitert werden – Verschiedene Baumaßnahmen an Schulen

Ob in die Technikerschule in Mindelheim oder in die Gymnasien in Türkheim und Buxheim: Auch in diesem Jahr investiert der Landkreis Unterallgäu wieder stark in die Schulen. Insgesamt sind im diesjährigen Haushaltsplan Ausgaben in Höhe von 35,3 Millionen Euro für die Schulen vorgesehen, wie Kreiskämmerer Sebastian Seefried im Schul-, Kultur- und Sportausschusses informierte. Für die Bildung gebe der Landkreis mit am meisten Geld aus. Das zeige, „dass wir im Unterallgäu hier in ganz herausragender Weise engagiert sind“, betonte Landrat Alex Eder.

  • Die Burkhart-Grob-Technikerschule in Mindelheim soll für insgesamt 298.000 Euro technisch aufgerüstet und um die Fachrichtung Mechatroniktechnik erweitert werden, beschloss der Ausschuss. Laut Schulleiter Gottfried Göppel und Jonas Pospischil, der beim Landratsamt für die kreiseigenen Schulen zuständig ist, ist dies erforderlich, um sich im Bereich der beruflichen Bildung für die Zukunft aufzustellen. Die Industriebetriebe hätten einen großen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften, sagte Pospischil. Allerdings hätten sich die Anforderungen gewandelt. Um dem veränderten Bedarf Rechnung zu tragen, soll neben der Fachrichtung Maschinenbau künftig auch Mechatroniktechnik angeboten werden – als Teilzeitklasse für 20 Studenten und Studentinnen. Die Schüler sollen im Nebengebäude der Berufsschule unterrichtet werden, wenn die bislang dort untergebrachten Abteilungen wie geplant an einen neuen Standort verlegt worden sind. Für die neue Teilzeitklasse soll das Nebengebäude für 238.000 Euro technisch entsprechend ausgestattet werden. Weitere 60.000 Euro fallen bereits in diesem Jahr unter anderem für einen Praxisraum an, den auch die Maschinenbau-Schüler benötigen. Ob und wann die neue Fachrichtung angeboten werden kann, ist noch offen. Zunächst muss ein Antrag beim Kultusministerium gestellt werden. Danach kann die Kreisverwaltung weitere Schritt einleiten.
  • Auch am Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim stehen Investitionen an. Die Schule braucht aufgrund steigender Schülerzahlen neue Räume sowie eine neue Turnhalle, informierten Schulleiter Josef Reif und Kreiskämmerer Sebastian Seefried. Der Zweckverband Gymnasium Türkheim rechnet hierfür mit Kosten in Höhe von bis zu 17 Millionen Euro. Für den Landkreis Unterallgäu, der zu 80 Prozent an den Kosten des Zweckverbands beteiligt ist, bedeutet das eine Beteiligung von bis zu 13,6 Millionen Euro. Eine fundierte Kostenschätzung liegt jedoch noch nicht vor und kann erst im Rahmen der weiteren Planungen erstellt werden. 2024 fallen voraussichtlich erste Planungskosten in Höhe von 400.000 Euro an, wovon der Landkreis 320.000 Euro tragen muss.
  • Auch an den Baukosten der kirchlichen Schulen beteiligt sich der Landkreis. Der Schul-, Kultur- und Sportausschuss stimmte den Plänen des Schulwerks der Diözese Augsburg zu und genehmigte Sanierungsmaßnahmen am Marianum in Buxheim und am Maristenkolleg in Mindelheim. Am Marianum sind in diesem Jahr Brandschutzmaßnahmen mit Kosten in Höhe von einer Million Euro geplant. Am Maristenkolleg Mindelheim sind heuer die Umstellung auf Fernwärme, eine Sanierung des Dachs und eine Überarbeitung der Stromversorgung für 2,05 Millionen Euro vorgesehen. 1,7 Millionen Euro dieser Kosten bezahlt der Landkreis. 600.000 Euro davon in diesem Jahr.

Darüber hinaus enthält der Haushaltsplan im Bereich Schulen Ausgaben für zahlreiche weitere Bauprojekte: zum Beispiel für die Erweiterung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Mindelheim, für die Planung eines Neubaus für die Mindelheimer Berufsschule oder für die Errichtung einer großen Photovoltaikanlage auf der Berufsschul-Außenstelle in Memmingen. Ferner sind in dem Etat auch Kosten für die Schülerbeförderung, Digitalisierungsmaßnahmen oder Lehrpersonal enthalten. Da den Ausgaben in Höhe von 35,3 Millionen Euro Einnahmen in Höhe von zwölf Millionen Euro – zum Beispiel für Gastschüler aus anderen Landkreisen – gegenüberstehen, verbleiben unterm Strich Kosten in Höhe von 23,3 Millionen Euro. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten dem Finanzplan geschlossen zu und empfahlen dem Kreistag, diesen wie von der Verwaltung vorgeschlagen zu bilden.