Seit zwei Jahren gibt es den Unterallgäuer Inklusionsbeirat – Vorsitzende zieht Zwischenbilanz
Mehr als 18.000 Menschen mit Handicap leben im Landkreis Unterallgäu. Ein Sprachrohr für sie ist der Unterallgäuer Inklusionsbeirat, der aus dem Kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention entstanden ist. Inzwischen gibt es den Beirat seit zwei Jahren.
Eine Zwischenbilanz zog Vorsitzende Marianne Mayer jetzt im Ausschuss für Personal und Soziales des Unterallgäuer Kreistags.
Mayer berichtete von verschiedenen Aktionen, die der Beirat mittlerweile auf die Beine gestellt hat. Unter anderem sorgte er dafür, dass die Mindelheimer Stadtbücherei Bücher in leichter und einfacher Sprache führt. Außerdem organisierte das Gremium eine Begehung des Landratsamts. Dabei wurde die Barrierefreiheit der Behörde unter die Lupe genommen.
Landrat Alex Eder, Mitglieder des Inklusionsbeirats, Menschen mit Behinderung sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Landratsamts sahen sich das Amtsgebäude in der Bad Wörishofer Straße in Mindelheim an und versuchten, die Perspektive von Menschen mit Einschränkungen einzunehmen. Denn: Jeder soll ohne Probleme ins Landratsamt kommen können, ob mit einem Rollator, einer Seheinschränkung oder einem Kinderwagen.
Obwohl das Landratsamt schon an vielen Stellen barrierefrei war, wurden Verbesserungsmöglichkeiten festgestellt. Einige davon wurden bereits umgesetzt, freute sich Marianne Mayer in der Sitzung. So wurde die Behindertentoilette im Erdgeschoss umgebaut und mit einer Wickelablage für Familien mit kleinen Kindern ausgestattet. Am Empfang wurden zwei Halterungen angebracht, so dass Menschen mit einem Stock oder mit Krücken diese dort abstellen können und die Hände frei haben, um zum Beispiel Unterlagen vorzuzeigen. Darüber hinaus wurde die Parksituation für Menschen mit Behinderung verbessert, die aufgrund einer Baustelle aktuell schwierig war.
Landrat Alex Eder sagte, mit kleinen Maßnahmen könne man oft viel verbessern und dankte dem Inklusionsbereit für die Unterstützung. Der Beirat leiste eine wertvolle Arbeit. Als nächstes geplant sind laut Marianne Mayer Veranstaltungen für Inklusionsschüler, um ihnen den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu erleichtern.
Der Inklusionsbeirat vertritt die Interessen von Menschen mit einem Handicap, um ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu stärken. Er besteht aus elf Mitgliedern – aus sieben Menschen mit einer Schwerbehinderung, drei Vertretern der offenen Behindertenarbeit sowie dem Behindertenbeauftragten des Landkreises. Diese beschäftigen sich mit den Themen „Arbeit und Beschäftigung“, „Bildung“, „Wohnen und Leben“ sowie „Mobilität und Freizeit“ und machen Öffentlichkeitsarbeit. Mit seiner Expertise steht der Inklusionsbeirat allen Kreisgremien sowie der Kreisverwaltung zur Seite. Außerdem unterstützt er die Koordinationsstelle Inklusion am Landratsamt bei der Umsetzung des Kommunalen Aktionsplans.
Info: Die Koordinationsstelle Inklusion stellt gern Kontakt zum Inklusionsbeirat her und steht für Fragen rund um den Beirat zur Verfügung unter Telefon (08261) 995-264 oder -493.