Unterallgäu | Auf heißen Reifen ganz cool Körbe werfen

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Im Rahmen der Allgäuer Gesundheitswoche haben neun Teilnehmende Rollstuhlbasketball ausprobiert

Reifen werden aufgepumpt und Bälle verteilt an Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap, die zum Training nach Buxheim gekommen sind. Trainerin Helene Schindele packt Werkzeug aus, um hier und dort eine Verbesserung am Sportrollstuhl vorzunehmen.

Bei der Mitmachaktion beim Rollstuhlbasketball konnte man Korbwürfe zusammen mit den Jugendlichen des TSV Buxheim, Abteilung Rollstuhlbasketball, trainieren. Die inklusive Veranstaltung war ein Angebot der Gesundheitswoche vom Allgäu bis zum Bodensee, organisiert von der Koordinationsstelle Inklusion am Landratsamt Unterallgäu zusammen mit der Rollstuhlsportabteilung des TSV Buxheim.

Die Teilnehmenden werden in Gruppen aufgeteilt, jeweils fünf Rollstuhlfahrer und -Fahrerinnen mit einem Ball. Man parkt hintereinander und stellt sich an, um mit dem Ball auf den Knien einen Slalomparcours aus Hütchen zu umfahren. Helene Schindele, die Übungsleiterin für den Bereich Behinderten- und Rehasport ist, gibt Tipps, wie das Sportgerät leicht gebremst und schnell gewendet werden kann.  Eine erfahrene Spielerin zeigt, wie es geht, dann dürfen es alle versuchen. Auch Andrea Maurer-Aulenbach von der Koordinationsstelle Inklusion und Martina Meitinger vom Inklusionsbeirat probieren es aus und spüren bereits nach wenigen Übungen ihre Arm- und Rückenmuskeln. Zum Glück gibt es bald eine Trinkpause. „Es ist auch ein ganz anderes Gefühl, den Basketball aus dem Sitzen heraus auf den Korb zu werfen. Da sind ganz andere Techniken gefragt, weil der Korb im Verhältnis sehr hoch hängt“, stellt Maurer-Aulenbach fest.

Insgesamt hatten sich für die Mitmachaktion neun Personen mit und ohne Handicap angemeldet. „Das Interessante an dieser Sportart ist, dass hier im normalen Trainingsalltag Jugendliche mit und ohne Handicap miteinander den Umgang mit dem wendigen Sportgerät trainieren können“, sagt Maurer-Aulenbach. Dass beim Rollstuhlbasketball auch Technik und Taktik gefragt ist, sei ihr bei der Aktion sehr deutlich geworden. „Es ist gar nicht so leicht, den Ball aus dem fahrenden Rollstuhl heraus auf den Korb oder zum Mitspieler zu werfen und dabei noch den Gegner zu beobachten“, stellt auch Mariana Braunmiller fest. Sie ist Behindertenbeauftragte der Gemeinde Wolfertschwenden und ist mit ihrer sechsjährigen Tochter Franziska gekommen. Für Kinder gibt es extra kleinere Sportgeräte, außerdem haben alle Sportrollstühle eine Kippsicherung nach hinten und eine Abstandssicherung nach vorne, damit die Füße bei Berührung nicht verletzt werden.

Beim abschließenden Spiel auf zwei Körbe zeigt sich dann deutlich die taktische, fahrerische und wurftechnische Überlegenheit der geübteren Jugendlichen. „Einen Korb habe ich jedoch reingebracht“, freut sich Maurer-Aulenbach: „Rollstuhlbasketball ist eine tolle Möglichkeit, Inklusion im Sport zu leben.“

Wer gerne bei den Buxheimer Blitzen mittrainieren möchte – egal ob mit oder ohne Handicap –  kann sich direkt beim TSV Buxheim melden, bei Helene Schindele, Telefon (0 83 31) 49 68 85, oder bei der Koordinationsstelle Inklusion, E-Mail Andrea.Maurer-Aulenbach@lra.unterallgaeu.de.