Unterallgäu | Immer mehr Landwirte setzen sich für die Artenvielfalt ein

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310 Betriebe beteiligen sich am Vertragsnaturschutzprogramm

Auch dieses Jahr engagieren sich wieder viele neue Landwirte für die Artenvielfalt. 60 Betriebe haben sich heuer zur Teilnahme am sogenannten Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) entschieden und entsprechende Verträge abgeschlossen. Sie pflegen eine Fläche von insgesamt 190 Hektar nach speziellen Kriterien und erhalten dafür eine Förderung von 110.000 Euro. Das teilt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Unterallgäu mit.

Am Vertragsnaturschutzprogramm teilnehmen können Landwirte, die sich für den Artenreichtum einsetzen und dafür einen höheren Aufwand sowie Einbußen in Kauf nehmen. Über das Programm erhalten sie einen finanziellen Ausgleich. Insgesamt beteiligen sich im Unterallgäu mittlerweile 310 Betriebe an dem Programm und damit so viele wie nie zuvor. Sie bewirtschaften 1250 Hektar im Sinne des Naturschutzes. „Im Durchschnitt nimmt jeder siebte Landwirt am Vertragsnaturschutzprogramm teil“, freuen sich Fabienne Finkenzeller und Maximilian Simmnacher von der Unteren Naturschutzbehörde. „Eine tolle Bilanz!“ Auch die Gesamtfördersumme könne sich sehen lassen: Die Auszahlung betrage dieses Jahr rund 683.000 Euro.

Die Untere Naturschutzbehörde dankt den Landwirten für ihren Einsatz. „Hier zeigt sich deutlich, was Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam zum Schutz unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt sowie unserer charakteristischen Kulturlandschaft bewirken können.“ Ins Programm aufgenommen wurden zum Beispiel Flächen in und um das Plesser Ried, im Mindel-, Kammel- und Gutnachtal oder rund um das Naturschutzgebiet Kettershauser Ried. 83 Prozent der Flächen sind Mähwiesen. Bei elf Prozent der Flächen gibt es die Ausgleichszahlung für eine extensive Beweidung. Honoriert wird im Unterallgäu damit vor allem eine spätere Mahd: Damit können die Wiesenblumen blühen und aussamen, der Anteil der Blumen erhöht sich und somit auch die Insektenvielfalt.

Großes Potenzial für eine Förderung haben aus Sicht der Naturschutzbehörde insbesondere Flächen im Plesser Ried sowie in den Unterallgäuer Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebieten. Auch für viele biotopkartierte Flächen könne man einen Ausgleich für die gesetzlichen Bewirtschaftungsbeschränkungen erhalten. Die Verträge können in der Regel von Januar bis Mitte Februar abgeschlossen werden. „Interessenten können sich aber gerne das ganze Jahr über bei uns melden. Sehr gerne kommen wir raus, sehen uns die Flächen vor Ort an und beraten bezüglich geeigneter Maßnahmen.“

Info: Kontakt zu Fabienne Finkenzeller und Maximilian Simmnacher kann man unter Telefon (08261) 995-671 oder -261 aufnehmen. Mehr zum Thema Vertragsnaturschutz findet man auch im Internet unter www.unterallgaeu.de/naturschutz