COVID-19 | Unterallgäu: Erzieherinnen müssen keinen Mundschutz mehr tragen

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Landratsamt nimmt Stufe 2 vorerst zurück, rät aber weiterhin zu erhöhter Vorsicht

Beschäftigte in den Unterallgäuer Kindertagesstätten müssen keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Das Landratsamt hat die am Montag ausgerufenen Maßnahmen teilweise aufgehoben. Die Behörde empfiehlt jedoch weiterhin eindringlich, dort, wo dies organisatorisch möglich ist, feste Gruppen zu bilden. Dies gelte für Kindertageseinrichtungen und Schulen gleichermaßen, und zwar in allen Bereichen, also auch bei Teamsitzungen und Elternabenden.

Weil der Landkreis den Corona-Frühwarnwert von 35 Neuinfektionen in sieben Tagen bezogen auf 100.000 Einwohner am Wochenende überschritten hatte, hat das Gesundheitsamt am Landratsamt zunächst sicherheitshalber Stufe zwei des sogenannten Rahmenhygieneplans des Bayerischen Sozialministeriums angeordnet. Dies entspricht Warnstufe gelb wie bei einem Ampelsystem und löst automatisch Maßnahmen aus wie eine Mundschutzpflicht für Mitarbeiter von Kindertageseinrichtungen. „Inzwischen haben wir die Situation nochmals genauer betrachtet“, sagt Landrat Alex Eder. Dies habe zu einer neuen Bewertung geführt. Das Ausbruchsgeschehen sei klar lokal eingrenzbar, insbesondere auf eine Senioreneinrichtung im westlichen Landkreis. „Wir nehmen die Auslösung der Stufe zwei daher vorerst zurück“, so Eder. Das Gesundheitsamt behalte das Geschehen jedoch genau im Auge. Sollte es erforderlich sein, wolle man individuell und bedarfsangepasst reagieren – unabhängig vom Erreichen eines rein rechnerischen Werts, so Eder.

Das Landratsamt empfiehlt jedem Bürger, auch im privaten Bereich Vorsicht walten zu lassen. „Halten Sie wenn möglich Abstand zu Ihren Mitmenschen und meiden Sie Menschenansammlungen“, sagt Eder. Denn auch größere private Feiern seien ein Auslöser für die gestiegenen Zahlen im Landkreis.

Derzeit sind im Unterallgäu 54 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt wurden seit Mitte März 407 Unterallgäuer positiv getestet. 16 von ihnen sind leider verstorben, 337 gelten als genesen.

Ein besonderes Augenmerk liegt derzeit auf einer Senioreneinrichtung im westlichen Landkreis. Hier hat sich inzwischen herausgestellt, dass sich 14 Bewohner und sieben Mitarbeiter mit dem Virus infiziert haben.

Zudem ist derzeit die Kindertageseinrichtung „Hand in Hand“ in Babenhausen geschlossen, weil eine Mitarbeiterin positiv auf das Virus getestet worden war. Bei der ersten Testreihe haben sich hier keine Ansteckungen ergeben, dennoch müssen zwölf Kinder und elf Mitarbeiter weiter in Quarantäne bleiben.

In der Mittelschule in Bad Wörishofen sind derzeit eine Schulklasse, eine Lehrkraft und eine weitere Mitarbeiterin in Quarantäne, weil eine Schülerin positiv getestet worden war. Die ersten Tests ergaben keine Folgefälle, aber auch hier bleiben die Kontaktpersonen weiterhin isoliert.