Unterallgäu | Erste Großbaustelle für den Hochwasserschutz im Günztal

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Noch ist die Baustelle weithin sichtbar, später soll sich das neue Hochwasser-Rückhaltebecken bei Eldern in die Landschaft einfügen, als ob es nie anders gewesen wäre. Ein aktuelles Bild vom Fortschritt der Arbeiten haben sich jetzt der Abteilungsleiter Wasserwirtschaft am bayerischen Umweltministerium, Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow, und Landrat Hans-Joachim Weirather gemacht. Die Informationsfahrt ging von Eldern durch das Günztal bis nach Kettershausen.

In den kommenden Jahren soll ein umfassender Hochwasserschutz für die Anlieger von Westlicher und Östlicher Günz, Günz und Schwelk von Ottobeuren beziehungsweise Markt Rettenbach bis nach Deisenhausen (Landkreis Günzburg) entstehen. Das Rückhaltebecken in Eldern ist dabei das erste von insgesamt fünf Bauwerken. Es soll später insgesamt rund 1,6 Millionen Kubikmeter Wasser fassen können. Der Schutzdamm ist am Ende rund 800 Meter lang und bis zu 8,50 Meter hoch. Über ein Durchlassbauwerk kann später im Fall eines Hochwassers kontrolliert Wasser in die Westliche Günz abgelassen werden.

An der Großbaustelle in Eldern erläuterte der Projektleiter des Wasserwirtschaftsamts (WWA) Kempten, Jan Bielefeld, die bisherigen Arbeiten. Seit dem Spatenstich im Juni 2018 habe sich viel getan: So wurden bei Eldern in einem ersten Schritt die Staatsstraße St 2011 zwischen Ottobeuren und Untrasried und der Boschachbach verlegt. Seit Juli ist die Straße wieder befahrbar. Daneben hätten in den vergangenen Monaten der Bau des großen Durchlassbauwerks und des Hochwasser-Rückhaltedamms im Mittelpunkt gestanden, so Bielefeld. „Wir liegen bis jetzt sehr gut im Zeitplan.“ Voraussichtlich Ende September könne die Westliche Günz in diesem Bereich so verlegt werden, dass sie durch das neue Durchlassbauwerk fließt. Bis Ende Oktober soll dann das Betriebsgebäude auf dem Damm stehen. Die Gesamtfertigstellung in Eldern ist für die erste Jahreshälfte 2020 geplant. Das restliche Jahr 2020 steht laut WWA dann wieder ganz im Zeichen der Planungen und Verfahren für den Bau der weiteren vier Becken – ab 2021 soll es schließlich aller Voraussicht nach mit den Arbeiten bei Engetried und Frechenrieden weitergehen. Die Rückhaltebecken bei Westerheim und Sontheim folgen.

 

Zum Bild: Über den aktuellen Stand der Arbeiten am Hochwasserschutz Günztal informierten sich der Abteilungsleiter Wasserwirtschaft am bayerischen Umweltministerium, Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow, und Landrat Hans-Joachim Weirather bei Jan Bielefeld vom Wasserwirtschaftsamt Kempten an der Großbaustelle für das erste Rückhaltebecken bei Eldern. Foto: Stefanie Vögele/Landratsamt Unterallgäu

 

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Seit Juni 2018 wurden in Eldern

  • rund 24.000  Kubikmeter Oberboden ab- und zum Teil schon wieder aufgetragen,
  • rund 245.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und in den Straßen- und den Hochwasserrückhaltedamm eingebaut,
  • rund 5500 Kubikmeter Frostschutzkies, rund 6500 Tonnen Schotter und rund 4500 Tonnen Asphalt verbaut,
  • rund 3000 Kubikmeter Stahlbeton mit fast 400 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut und
  • fast 4000 Quadratmeter Stahlspundwand in den Baugruben zur Sicherung eingebracht.