Ottobeuren – Herzgesundheit bis ins hohe Alter – Kreiskliniken Unterallgäu

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Foto: Kreiskliniken Unterallgäu
Foto: Kreiskliniken Unterallgäu

Ein heute in Deutschland neugeborenes Baby hat als Mädchen eine durchschnittliche Lebenserwartung von 82 Jahren, ein Junge von durchschnittlich 77 Jahren. Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich, aber steigt auch die enthaltene gesunde Lebenszeit?

Privatdozent Dr. Peter Steinbigler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Innere Medizin und Herz-Kreislauferkrankungen an den Kreiskliniken Unterallgäu lüftete in seinem Vortrag „das Geheimnis der fitten Alten“.

Den Weltrekord, als die älteste Frau der Welt, hält die Südfranzösin Jeanne Louise Calment. Sie wurde 122 Jahre, 5 Monate und 14 Tage alt. Das Lebensmotto hochbetagter Japaner war, sich keine Sorgen zu machen und alles der Sonne zu überlassen.

Aber ist es tatsächlich so „einfach“?

„Für Ihre Gene können Sie nichts“, sagte PD Dr. Steinbigler. Gute oder schlechte Gene sind vorherbestimmt und begrenzen unseren Körper und seine Möglichkeiten.

Es gibt jedoch Dinge, die helfen alt zu werden. Zum Beispiel ein hoher Lebensstandard im Heimatland. In Europa und den USA liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 70 bis 80 Jahren. In Afrika dagegen nur bei durchschnittlich 39 Jahren. Die Gründe liegen vor allem darin, dass Armut, mangelnde Hygiene und eine schlechte ärztliche Versorgung krank machen und tödliche Mangelerscheinungen verursachen.

Aber auch in unserer Wohlstandsgesellschaft müssen Dinge beachtet werden, um alt und vor allem gesund alt werden zu können. Eine kalorienreduzierte Ernährung verbessert die Gesundheit und die Überlebensdauer. „Führen Sie ein Leben mit Maß & Ziel“, ermutigte der Chefarzt. Es reiche vollkommen nur so viel zu essen, bis man sich zu 80% satt fühle.

Vorsorgeuntersuchungen für eine Gefährdung von Herzinfarkt und Schlaganfall helfen ebenfalls herzgesund zu bleiben und – alt zu werden. Bekannte Risikofaktoren auf Herzerkrankungen wie hohes Cholesterin, hoher Blutdruck, Rauchen, Diabetes, Übergewicht und Überaktivität sollten behandelt und gut eingestellt werden.

Weiterhin sollte man die Warnsignale eines kranken Herzens erkennen können und nicht zögern sich in diesem Falle behandeln zu lassen. Denn der plötzliche Herztod fordert immer noch jährlich über 120.000 Tote deutschlandweit. Das sind mehr Opfer als alle anderen Todesursachen (wie Krebsleiden, AIDS, Verkehrstote…) zusammen. Wer abwartet hat am Ende Pech gehabt, verdeutlichte PD Dr. Steinbigler. Warnsignale des Herzens sind: Brustschmerz (ausstrahlend in beide Arme), Herzstolpern und Luftnot. Eine einfache Vorbeugung ist das Fühlen des eigenen Pulses. Bei Unregelmäßigkeit sollte man einen Arzt aufsuchen.

Was kann man außerdem noch tun, um ein langes und vor allem gesundes Leben zu führen? Neben den klassischen Tipps wie ausgewogener Ernährung, Reduzierung von Stress, Entspannung, ausreichend Schlaf, Checkups ab 35, Bewegung, Gedächtnistraining und der Vermeidung von Genussgiften gab PD Dr. Steinbigler seinen Zuhörern noch ein paar ganz lebensnahe Ratschläge mit auf den Weg:

Hören Sie Ihre Lieblingsmusik. Der Klang der Lieblingsmusik erweitert den Durchmesser von Blutgefäßen um 26 %. Das entspricht 10 Minuten Aerobic.

Entspannen Sie viermal die Woche 15 Minuten lang.

Das Wandern ist des Herzenslust – Bewegung (auch Sitz-Tanzen) senkt den Blutdruck und das Cholesterin.

Tanken Sie Vitamin D. Sonne und frische Luft tun dem Körper und der Seele gut.

Gutes Zahnfleisch macht alt. Zahnfleischentzündungen sind so schädlich wie Rauchen, Übergewicht und hohes Cholesterin.

„Lachen Sie viel“, schloss PD Dr. Steinbigler. Lachen erhöht die Lebensdauer und macht vor allem glücklich.

www.kreisklinik-ottobeuren.de