Alle Grundschul-Standorte im Unterallgäu sind gesichert

-

Print Friendly, PDF & Email

Unterallgäu-LogoDie Unterallgäuer Schulen haben sich auf den Flüchtlingszustrom eingestellt. Das berichtete Schulamtsdirektorin Elisabeth Fuß jüngst in einer Kreistagssitzung, als sie die Räte über die aktuelle Situation der Grund- und Mittelschulen im Landkreis informierte.

Zunächst stellte sie die Entwicklung der Schülerzahlen dar. In den vergangenen drei Jahren sei die Zahl der Schulanfänger im Unterallgäu gestiegen. In diesem Schuljahr wurden 1233 Kinder eingeschult. Auch wenn sich dieser Trend den Prognosen zufolge nicht fortsetzen wird, hob Fuß hervor: Auch die kleinsten Grundschulen im Unterallgäu – in Kammlach und Wolfertschwenden mit jeweils knapp unter 60 Schülern – seien standortsicher. Bei den Mittelschulen sei die Zusammenarbeit im Verbund ausschlaggebend, um die Schulstandorte zu sichern. „Die Schulen müssen sinnvolle Schwerpunkte setzen, um die Schülerströme über das Profil zu lenken“, machte die Schulamtsdirektorin deutlich. Momentan haben die Mittelschulen in Kirchheim und Markt Rettenbach Lücken in den Jahrgangsstufen.

Rund elf Prozent der Unterallgäuer Schüler haben Migrationshintergrund, also ausländische Wurzeln. Besonders bei den Flüchtlingskindern, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, müsse wohl der Spracherwerb im Vordergrund stehen, aber in gleicher Weise die Integration in die Gemeinschaft der Schule, so Fuß. Dazu gibt es an der Grundschule Mindelheim und an der Bismarckschule in Memmingen je zwei Übergangsklassen. Auch für die Mittelschule in Mindelheim ist eine solche Klasse beantragt und in Planung, an der Bismarckschule ist bereits eine dritte angedacht.

Den meisten Kindern falle das Deutsch lernen erstaunlich leicht, so Fuß. Ziel sei es, die Kinder möglichst bald in eine Regelklasse zu integrieren. Weil an allen Schulen die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund gestiegen ist, jedoch nicht überall Übergangsklassen gebildet werden können, gebe es weitere standortbezogene Konzepte zur Förderung der Schülerinnen und Schüler.

Fuß berichtete auch, wie Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Unterallgäu beschult werden. Auch wenn es inzwischen mehrere Möglichkeiten für diese Kinder gibt, Regelschulen zu besuchen, betonte Fuß: „Es ist gut, dass ein Sonderpädagogisches Förderzentrum im Landkreis verankert ist. Wir schätzen es als wichtiges Kompetenzzentrum und als Kooperationspartner. Außerdem dürfen wir auf keinen Fall glauben, dass alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine Regelschule besuchen können.“ Landrat Hans-Joachim Weirather ergänzte, das Angebot für Kinder mit mehr Unterstützungsbedarf sei im Unterallgäu sehr vielfältig. „Wir können auf unterschiedliche Ausgangslagen der Kinder unterschiedlich reagieren. Darauf können wir stolz sein.“

 

Acht Millionen in weiterführende Schulen investiert

Rund acht Millionen Euro hat der Landkreis heuer in die weiterführenden Schulen investiert, also in Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Das berichtete anschließend die stellvertretende Kreiskämmerin Petra Stein. Viele der weiterführenden Schulen werden derzeit saniert. Der Landkreis ist auf unterschiedliche Weise finanziell beteiligt – als Mitglied eines Zweckverbandes, als Sachaufwandsträger oder als Zuschussgeber.