Spielautomaten gehören seit jeher zur Grundausstattung jedes Casinos auf der Welt. Das gilt für stationäre Spielbanken ebenso wie für Online-Casinos. Sie alle setzen auf die wunderbare Welt der Slots, die ihren Spielern unzählige Themen und Geschichten bietet. Doch wie funktionieren Slots eigentlich und wie haben sie sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt?
Mit der „Liberty Bell“ begann eine Erfolgsgeschichte. Quelle: Pixabay.com
Am Beginn der Geschichte steht wie so oft ein genialer Erfinder. Dabei handelte es sich um einen Deutschen, der aus Bayern auswanderte, um in den USA sein Glück zu finden. Charley Fey erfand im späten 19. Jahrhundert den Vorläufer der heutigen Slots und nannte ihn „Liberty Bell“.
Die ersten „einarmigen Banditen“
Dieser Spielautomat hatte drei Walzen mit verschiedenen Symbolen. Die Auszahlungsfunktion für Gewinne war mechanisch konstruiert. Sein Konzept erwies sich als höchst erfolgreich und eroberte zunächst die USA und später die ganze Welt. Der markante Hebel an der Seite der Slots verlieh ihnen bald den Namen „einarmiger Bandit“. Damit war der Grundstein für eine Entwicklung gelegt, die bis heute andauert.
In den Jahrzehnten danach schufen findige Erbauer unzählige Variationen von Spielautomaten. Sie unterschieden sich vorwiegend in den angebotenen Spielen und ihrem Design. Die aufkommende Elektronik in den 1960er-Jahren ermöglichte den nächsten Qualitätssprung.
Elektronik und Mikrochips sorgten für den ersten Quantensprung
Mithilfe der verbauten elektronischen Komponenten entwickelten die Firmen noch komplexere Spielmechaniken und brachten zahlreiche neue Spiele auf den Markt. Doch die große Revolution stand erst noch bevor. In einem weiteren Zwischenschritt ermöglichten die ersten Mikrochips den vielen Slots eine bis dahin nie gekannte Spielerfahrung.
Aus den mechanischen Maschinen wurden Videoslots; anstelle von mechanischen Walzen kamen jetzt Bildschirme zum Einsatz. Diese wurden dazu verwendet, um animierte Grafiken anzuzeigen. So erhielten die Spielentwickler neue Möglichkeiten, kreativ zu werden. Das zeigten sich nicht nur in den angebotenen Themen der Slots, sondern auch in neuen Bonusfunktionen.
Die Erfindung des Mikrochips in den 1950er-Jahren revolutionierte die Spielautomatenbranche erneut. Die ersten Video-Slots erschienen und boten Spielern eine vollkommen neue Erfahrung. Anstelle von mechanischen Walzen wurden nun Bildschirme verwendet, auf denen animierte Grafiken erschienen. Dies eröffnete den Entwicklern gänzlich neue Möglichkeiten, kreative Spiele mit verschiedenen Themen und Bonusfunktionen zu gestalten.
Heute hat ein Algorithmus das Kommando
So revolutionär dieses Konzept damals erschien, so veraltet ist es mittlerweile geworden. Heute sind Slots hochmoderne digitale Geräte, die mithilfe von Computeralgorithmen funktionieren. Die Programmierung von Games ermöglicht es, unzählige Themen und Grafiken zu nutzen und so auch auf aktuelle Entwicklungen in der Popkultur zu reagieren.
Hier hat längst eine Vernetzung wesentlicher Akteure stattgefunden. Filmstudios verkaufen Lizenzen für Spielentwickler, die in Folge populäre Filme als Thema für ihre Spielautomaten nutzen. Daneben haben auch zahlreiche Bands, wie KISS, Alice Cooper oder ZZ Top die Chance erkannt, mit dem Verkauf von Rechten an Slot-Hersteller Geld zu verdienen. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Spieler mittlerweile unzählige Themen im Online-Casino vorfinden, die ihre Vorlieben perfekt bedienen.
Das Internet veränderte alles
Denn der größte Schub wurde durch die rasante Verbreitung des Internets und dessen Bandbreiten ausgelöst. Je schneller Datenpakete durch das Netz rasen, desto mehr wird in der Gaming-Industrie möglich. Längst kann man auch grafikintensive Blockbuster jederzeit spielen, wenn eine entsprechende Internetverbindung besteht. Der Trend hin zum mobilen Gaming hat die Entwicklung dieses Business noch einmal weiter befeuert.
Längst zählt die Gaming-Branche zu den lukrativsten der Welt. Sie hat die zuvor erfolgreichsten Unterhaltungs-Sparten Film und Musik bei Weitem überflügelt. Die Online-Casinos sind ein wichtiger Bestandteil davon geworden. So soll die Sparte in diesem Jahr weltweit mehr als 35 Milliarden Euro Umsatz machen. In vier Jahren werden bei einer Wachstumsrate von mehr als 5 Prozent pro Jahr rund 130 Millionen Spieler weltweit Kunde in einem Online-Casino sein.
Die teilweise Verlagerung des Geschäftsmodells ins Netz hat sich also als Erfolgsstory erwiesen. Heute haben Kunden die Wahl, ob sie Slots in einem stationären Casino oder in einem Online-Casino spielen möchten. Die schnelle und einfache Verfügbarkeit im Netz hat sich auch als idealer Werbefaktor für herkömmliche Spielbanken erwiesen. So profitieren beide Geschäftsmodelle voneinander.
Neue Technik, altes Prinzip
Doch so weitverzweigt die Industrie mittlerweile geworden ist, so sehr basiert die Funktionsweise eines Slots immer noch auf denselben Prinzipien. Wie schon bei ihren Urahnen nutzen auch die modernen Spielautomaten einen Zufallsgenerator, um einen möglichen Gewinn zu errechnen. Dabei generiert dieser Algorithmus bei jedem Dreh der Walzen eine zufällige Zahlenfolge. Diese bestimmt in Folge die Position der Symbole auf den Walzen des Slots. Stimmen diese entsprechend den Vorgaben überein, dann klingelt für den Spieler sprichwörtlich die Kasse.
Die Walzen beginnen sich dann zu drehen, wenn der Spieler entweder an dem Hebel zieht oder den „Spin“-Button drückt. Wann und wo die Walzen stoppen, bestimmt der Zufallsgenerator. Bilden die Symbole eine Gewinnkombination, dann kommt jene Auszahlung zum Tragen, die in der Tabelle des jeweiligen Spiels angegeben ist.
Die Bonusfunktionen geben den Spielern die Chance auf zusätzliche Gewinne und erhöhen den Unterhaltungswert. Freispiele, Bonusspiele und die sogenannten Wild-Symbole bringen Zusatzgewinne oder Multiplikatoren ein. Dieses Grundprinzip ist bis heute erhalten geblieben und macht den Erfolg von Slots aus.
