Das hilft bei Erektionsstörungen

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Potenzprobleme werden vor allem von jüngeren Männern gern schamhaft verschwiegen. Dabei sind Erektionsstörungen selbst in den besten Jahren keine Seltenheit. Schätzungen zufolge sind allein in Deutschland 4 bis 6 Millionen Männer von dem Problem betroffen.

Erektile Dysfunktion kann Männer jeden Alters betreffen: Obwohl das Alter eine Rolle spielt und die häufigsten Fälle von erektiler Dysfunktion laut einer Kölner Studie mit 53,4 Prozent bei den 70- bis 80-Jährigen und mit 34,4 Prozent bei den 60- bis 69-jährigen Männern vorkamen, waren bereits bei den Männern im Alter von 30 bis 39 rund 2,3 Prozent betroffen.

Dabei gibt es diverse Ursachen, die zu Erektionsstörungen führen können, und erst wenn deren Diagnose feststeht, kann die medizinische Behandlung bestimmt werden.

Damit der Penis steif wird, ist eine gesteigerte Blutzufuhr erforderlich. Das Blut wird durch erweiterte Arterien in den Schwellkörper gepumpt, wobei die Venen zusammengepresst werden. Um diesen Vorgang auszulösen und lange genug aufrecht zu erhalten, ist ein Wechselspiel von Nerven, Blutgefäßen und Hormonen notwendig.

Bei jüngeren Männern sind häufiger psychologische Faktoren im Spiel, wenn es mit der Erektion nicht funktioniert. Stress, Depressionen, Angsterkrankungen und Ereignisse, die die Seele belasten, sind bei ihnen oftmals im Spiel, aber auch bei älteren Männern sollten diese Faktoren für eine Diagnose untersucht werden.

In zunehmendem Alter sinkt der Testosteronspiegel, was sich ebenfalls auf die Erektionsfähigkeit auswirken kann. Aber auch Medikamente für andere medizinische Probleme, Verletzungen und Operationsnachwirkungen können die Potenz negativ beeinflussen.

Dabei wird erst dann von einer echten Erektionsstörung ausgegangen, wenn das Problem häufig auftritt oder über mehrere Monate besteht.

Die Behandlung, die im Zusammenspiel mit dem Arzt erfolgen sollte, ist auf verschiedene Art möglich. Am bekanntesten ist die Einnahme von potenzfördernden Tabletten. Doch auch hierbei gibt es Unterschiede.

Eine häufig gestellte Frage ist: Wie lange wirkt Cialis? Die Antwort lautet, es kommt auf die Dosierung an. Die Wirkung kann bis zu 36 Stunden vorhalten, so dass Sex deutlich spontaner stattfinden kann als bei etlichen anderen Medikamenten.

Der in Cialis verwendete Wirkstoff Tadalafil ist ein PDE-5-Hemmer, was bedeutet, dass er die Erschlaffung unterbindet und den Blutzufluss in den Penis steigert. Sexuelle Stimulation ist allerdings die Grundvoraussetzung. Obwohl Cialis sehr selektiv ist und sich fast ausschließlich auf das Enzym PDE-5 auswirkt, sollte das als sehr zuverlässig eingestufte Mittel wie alle anderen verschreibungspflichtigen Arzneimittel strikt nach Anweisung eingenommen werden.

In etlichen Fällen ist eine Heilung bereits ohne Medikamente möglich, wenn der Lebensstil entsprechend geändert wird. Zu den potenziellen Ursachen von erektiler Dysfunktion gehören unter anderem eine ungesunde Lebensweise.

Rauchen, Alkohol, Übergewicht und zu wenig Bewegung können die Blutgefäße schädigen und dadurch die Durchblutung auch im Schwellkörper beeinträchtigen. Wenn diese Faktoren beseitigt werden und Mann gesünder lebt, lassen sich möglicherweise mit etwas Geduld die negativen Begleiterscheinungen eliminieren, und die Potenz ist wieder hergestellt.

Doch erektile Dysfunktion kann ebenfalls ein Begleitsymptom von anderen Erkrankungen sein und auf drohende Herzinfarkte und Schlaganfälle hinweisen. Krankheiten, die das zentrale Nervensystem beeinflussen, können ebenfalls die Potenz beeinträchtigen. Dazu gehören Bluthochdruck, Diabetes mellitus, eine Fettleber, Fettstoffwechselstörungen, Parkinson’sche Krankheit und Alzheimer.

Um die Ursachen zu diagnostizieren, werden Vorerkrankungen, Lebensstil und ähnliche Dinge mit einbezogen. Der Testosteronspiegel im Blut und die Messung von Nervenreaktion im Penis sowie die allgemeine Funktionsfähigkeit des Schwellkörpers liefern wichtige Erkenntnisse über den physischen Zustand. Werden psychische Ursachen vermutet, kann ein Termin im Schlaflabor, bei dem spontane nächtliche Erektionen gemessen werden, helfen.

Je nach Diagnose übernehmen Psychologen, Neurologen oder Kardiologen die weiterführende Behandlung. Häufig reichen dafür medikamentöse oder mechanische Hilfsmittel aus.

Außer Tabletten als PDE-5-Hemmer sind Testosteron-Therapien weit verbreitet. Das Hormon wird dabei entweder vom Patienten selbst in den Penis gespritzt oder als Gel aufgetragen, um die Durchblutung anzuregen. Eine andere Option ist das Einführen von einer Art Zäpfchen durch die Harnröhre in den Schwellkörper.

Rein mechanisch wirken Penispumpen. Diese erzeugen durch Vakuumdruck einen erhöhten Blutfluss, sollten allerdings ebenfalls strikt nach Anweisung benutzt werden, um Verletzungen zu verhindern.

Wer viel Fahrrad fährt, kann damit ungewollt seine Potenz beeinträchtigen. Ein so genannter Prostata-Sattel fürs Fahrrad verhindert, dass die Nerven im empfindlichsten Bereich strapaziert werden.

Um die Testosteronproduktion anzuregen, genügen im besten Fall bereits mehr sportliche Aktivität und ausgewogene Ernährung. Stärkere Muskeln und Gewebe erhöhen die Hormonausschüttung. Sogar die Schwellzellen im Penis können durch gezielte Übungen gestärkt oder wieder aufgebaut werden.

Die Verlagerung der Diät auf weniger Süßes und Fleisch auf potenzfördernde Lebensmittel wie blau-rotes Gemüse und Beeren und L-Arginin-haltige Nahrung zählen ebenfalls zu den möglichen Therapien.

Entscheidend ist allerdings die eigene Einstellung. Potenzstörungen sind in keiner Altersgruppe ein Grund zur Scham. Hilfe ist vielfach nur ein paar Arzttermine weit entfernt und kann die Lebensqualität verbessern, selbst wenn nur andere Krankheiten ausgeschlossen werden.