Als die spanische Weihnachtslotterie Napoleon einen Strich durch die Rechnung machte!

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Packen Sie Ihren Kalender aus und setzen Sie drei rote Kreuzchen auf den 22. Dezember! Warum? An diesem Tag ist es endlich wieder so weit und mehr als 70 Prozent der spanischen Bevölkerung fiebert der El Gordo Ziehung entgegen. Nur Spanien? Nein. Die geschichtsträchtige, 200 Jahre alte Tradition hat es bereits über die Landesgrenzen hinaus geschafft.

So nehmen jährlich Millionen Menschen weltweit an dieser Lotterie teil und auch aus Deutschland können Sie mittlerweile El Gordo spielen. Vielleicht legt Ihnen die Losfee ja ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk unter den Tannenbaum? Wer weiß! Aber was wollten die Spanier eigentlich bezwecken, als sie El Gordo ins Leben gerufen haben? Ging es wirklich nur darum, neue Millionäre zum Vorschein zu bringen oder steckt mehr dahinter?

El Gordo: Ein Lichtblick, als Spanien unter Frankreichs Herrschaft stand

Gehen wir der Ursprungsgeschichte der Weihnachtslotterie auf den Grund, befördert uns die Zeitmaschine circa 200 Jahre zurück ins 18. Jahrhundert. Zwischen 1807 und 1814 streifte Napoleon mit seiner mächtigen Armee durch die Länder Spanien, Portugal und Großbritannien. Es war die Zeit des Feldzuges Napoleon Bonapartes und der Beginn des spanischen Unabhängigkeitskrieges.

Jedoch galten die Spanier schon zur damaligen Zeit als ziemlich temperamentvolles Volk, welches sich nur ungern einer Fremdherrschaft beugen wollte. Doch das goldene Zeitalter zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert unter den spanischen Königen Karl I. und Philipp II. gehörte längst der Geschichte an. Zu diesem Zeitpunkt profitierte das Land noch von den enormen Edelmetallexporten aus Lateinamerika, mit dessen Gewinn sich die iberische Halbinsel eine schlagkräftige Armee aufbauen konnte.

Ein Zerfall der Großmachtstellung mit ihrem Tiefpunkt im Jahr 1808

Dann begann der Zerfall der Großmachtstellung, dessen Tiefpunkt im Jahr 1808 durch die Besetzung von Napoleons Truppen ihren Tiefpunkt erreichte. Also mussten zwingend finanzielle Lösungen her, um der Fremdherrschaft ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben.

Angesichts dessen rief die spanische Bevölkerung die Lotterie El Gordo ins Leben. Mit ihr wurden wichtige finanzielle Mittel für den Kampf gegen Napoleon gesammelt, wodurch die französische Besetzung im Jahr 1814 beendet wurde. Diese Lotterie trug einen enormen Anteil zu diesem Erfolg bei!

Die spanische Weihnachtslotterie schafft den Sprung über die Landesgrenzen

In den vergangenen über 200 Jahren hat sich aus der Lotterie eine Tradition entwickelt. In Spanien fiebern jedes Jahr Millionen von Menschen der im Teatro Real in Madrid stattfindenden Ziehung entgegen. Familien, Freunde, Tippgemeinschaft und ganze Regionen schließen sich zusammen, um gemeinsam mit einem Glücksgriff auf ein finanziell sorgenfreies Leben zu hoffen.

Mittlerweile hat die Lotterie auch ihren Platz in der ganzen Welt eingenommen! Dank des seit 1993 für die Öffentlichkeit nutzbare Internet und einem Online-Lottoanbieter wie Lottoland, fiebern weltweit Millionen Menschen diesem Ereignis entgegen. Und in Deutschland haben so einige Spieler bereits ein glückliches Händchen bewiesen.

Beispiel aus Deutschland gefällig? Für eine Tippgemeinschaft aus Wolfsburg wurde der Traum vom großen Gewinn am 22. Dezember 2015 wahr! Anders als viele Spanier, die auf ein 1 / 10 Los setzen, gingen die Wolfsburger mit einem ganzen Los All In – sie wollten den Jackpot abräumen. Es ist kurz nach 12, und die nächsten Holzkugeln verließen die Lostrommel. Das Ergebnis? Traditionell sangen die Kinder der Madrider San Ildefonso Schule die Gewinnzahlen vor – 79140.

Als die Wolfsburger diese Zahlen zu Gesicht bekamen, mussten sie noch einmal ihre Augen reiben – das muss ein Traum sein, werden sie sich gedacht haben. Es war exakt die fünfstellige Nummer, die oben rechts auf ihrem Losschein abgebildet war. Und da sie ihr Los online über Lottoland erworben haben, blieb der gesamte Gewinn steuerfrei.