Diese deutschen Rapper nutzen NFTs

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Diese deutschen Rapper nutzen NFTs

NFTs sind seit einigen Jahren in aller Munde. Das Kürzel steht für Non-Fungible Token und beschreibt damit, dass es sich um digitale Objekte handelt, die nicht ersetzbar sind. Genauso wie die Tokens von Kryptowährungen wie Bitcoin, basieren NFTs auf der Blockchain-Technologie. Während ein Token von Bitcoin jedoch ersetzbar ist und damit eher mit einer normalen Münze verglichen werden könnte, stellt ein NFT einen nicht kopierbaren Wert dar, vergleichbar mit einem einzigartigen Kunstwerk. Aus diesem Grund werden NFTs immer häufiger in der digitalen Kunstszene verwendet. Außerdem findet man sie als Teil von Computerspielen oder Apps. Nun nutzen auch immer mehr deutsche Rapper die Tokens. Was es mit dem Interesse an NFTs unter den Musikern auf sich hat, haben wir uns einmal genauer angesehen.

Cro hält erste NFT Auktion

NFTs waren zwar schon vor Jahren in der internationalen Kunstszene im Gespräch, die erste deutsche Auktion hielt jedoch der Rapper Cro ab. Dazu ließ er von dem 3D-Künstler Simon de Payrebrune vier digitale 3D-Modelle seiner Masken erstellen, die dank NFTs zu Unikaten wurden. In Kooperation mit der Plattform NIFTEE, einem digitalen Auktionshaus für NFTs, wurden insgesamt unglaubliche 45.000 Euro für die vier digitalen Unikate erstanden. Viele können sich bisher nicht erklären, warum man so viel Geld für digitale Dateien ausgeben würde. Allerdings sehen Experten keinen großen Unterschied zwischen analogen und digitalen Kunstwerken. Beide dienen nur dem Zweck, betrachtet zu werden, und sind eine relativ sichere Geldanlage. Da die digitalen Werke dank NFTs klar einem Besitzer zugewiesen werden können, haben sie plötzlich ebenfalls einen Wert. Die virtuellen Masken sind für die neuen Besitzer damit einfache Sammlerstücke, könnten aber über die Jahre ebenfalls eine Wertsteigerung erleben.

Caption: Genauso wie Token von Kryptowährungen basieren NFTs auf der Blockchain-Technologie.

NFTs: Kunst oder Finanzblase?

Noch gibt es NFTs nicht lang genug, um ihre Bedeutung auf dem Kunstmarkt effektiv einschätzen zu können. Von vielen wird der Trend deshalb nur als Finanzblase gesehen, die irgendwann zu platzen droht. Dabei sind die Tokens jedoch eng mit der restlichen Blockchain-Technologie verknüpft. Auch über Kryptowährungen wurde lange Zeit gesagt, dass sie früher oder später vollständig entwertet werden würden. Bisher sind Bitcoin, Ethereum und Co. allerdings gut im Kurs und scheinen sich in unserer Gesellschaft etablieren zu können. Damit könnte auch der NFT-Hype irgendwann zu einem festen Bestandteil der Kunstwelt werden. Digitale Kunst ist als Teil der Digitalisierung kaum mehr wegzudenken, das Problem der Urheberrechte war jedoch lange Zeit für viele Künstler ein Dorn im Auge. NFTs können eindeutig einem Besitzer zugeordnet werden, dazu sind Einträge in der Blockchain völlig fälschungssicher. Damit besteht eine relativ gute Chance, dass NFTs bald schon als vollwertiger Teil des Kunstmarktes angesehen werden. Zumindest junge Künstler scheinen sehr an der Entwicklung interessiert zu sein.

Anfänge von NFTs in Computerspielen

NFTs begannen ursprünglich als Teil von Computerspielen und werden auch heute noch dafür eingesetzt. Mit dem Spiel CryptoKitties wurden die Non-Fungible Tokens zum ersten Mal zum weltweiten Gesprächsthema. Im Spiel können User virtuelle Katzen kaufen, die absolut einmalig sind und über bestimmte Eigenschaften verfügen. Nachdem die Katzen mit der Kryptowährung Ethereum gekauft wurden, konnten sie zum Züchten eingesetzt werden. Besondere Mischungen konnten dann wieder an andere User verkauft werden. Obwohl die Prämisse sehr einfach ist, erreichte das Handelsvolumen von CryptoKitties 2020 unglaubliche 37 Millionen – über 100.000 Menschen besitzen inzwischen virtuelle Katzen aus dem Spiel.

Heute gibt es zahlreiche Games, die NFTs verwenden, darunter das Fußballsammelkartenspiel Sorare oder sogar Rollenspiele wie Neon District. In Spielen, in denen das Sammeln nicht im Mittelpunkt des Gameplays steht, können NFTs zum Beispiel eingesetzt werden, um einmalige Ausrüstungsgegenstände zu produzieren. Und noch ganz andere Genres werden durch NFTs inspiriert, darunter sogar Online Slots. Das beste Beispiel dafür ist das Spiel NFT Megaways, das als Teil der Auswahl von 888 Slots angeboten wird. Im Automaten werden pixelhafte Grafiken von verschiedenen Kryptowährungen und ihren Coins als Symbole auf den Walzen genutzt, um mit dem neuen Trend mitzugehen. Hier sieht man also, dass die Gaming-Welt noch lange nicht genug von NFTs hat.

Deutsche Rapper setzen auf NFTs

Nachdem Cro den Markt mit seiner Auktion in Deutschland förmlich eröffnet hat, sind auch viele andere Rapper an NFTs interessiert. Kool Savas hat es Cro sogar schon gleichgetan und ebenfalls eine digitale Auktion mit NIFTEE abgehalten. Dazu digitalisierte der Rapper einen alten Songtext und drei Erinnerungsstücke in einem Privatarchiv und zerstörte dann die analogen Originale. Den Songtext zu seinem Erfolgshit „King of Rap“, der handschriftlich auf einem Zettel kreiert wurde, verbrannte Kool Savas dafür sogar vor laufender Kamera. Danach konnte das gute Stück digital ersteigert werden und wurde für 30.000 Euro gekauft. Kurz danach sollen sie bereits für den fünffachen Preis weiterversteigert worden sein. Auch die Asche des verbrannten Papiers soll der Käufer dazu noch erhalten haben.

Sinn hinter der Aktion ist die Digitalisierung verschiedener Kunstwerke und der Hinweis darauf, dass es bei den meisten Kunstauktionen nicht wirklich um das Stück an sich geht, sondern um den Wert, der durch einen Käufer festgelegt wird. Viele Künstler sehen mit NFTs deshalb jetzt eine neue Chance, um Geld zu verdienen. Besonders in der Musikbranche, in der durch Piraterie und die niedrigen Prozente bei Streaming-Diensten wie Spotify viele Künstler kaum noch überleben können, würden solche Auktionen für manche vielleicht sogar zum echten Game-Changer werden. Ob Kool Savas und Cro das Geld wirklich nötig hatten, ist wohl eher anzuzweifeln. Für die berühmten Deutschrapper stand hingegen im Vordergrund, den internationalen Trend nach Deutschland zu bringen.

NFTs sind damit durch die deutschen Rapper Cro und Kool Savas auch in Deutschland angekommen. Hier versteigerten die beiden Musiker digitale Kunstwerke in Form der Non-Fungible Tokens. Ob NFTs auf dem Kunstmarkt bald eine noch wichtigere Rolle spielen werden, bleibt allerdings abzuwarten.