Beschäftigungstrends im Wasserstoffsektor: Eine Analyse des Arbeitsmarktes

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Der Weg zu einer grünen Energiewende in Deutschland

Die Energiewende in Deutschland ist in vollem Gange. Bis 2050 sollen erneuerbare Energien die Hauptquelle der Energieversorgung werden und die Treibhausgasemissionen um 95 Prozent reduziert werden. Und Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Umstellung auf erneuerbare Energien und Dekarbonisierung.

Im Juni 2020 hat die deutsche Regierung die Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet, um weltweit führend in der Wasserstoffbranche zu werden. Dafür plant die Regierung, 9 Milliarden Euro in die Entwicklung von Wasserstofftechnologien zu investieren.

Die Verwendung von Wasserstoff als Energiequelle gewinnt zunehmend an Popularität. Die Erzeugung von Strom mit Hilfe von Wasserstoff erfolgt nahezu emissionsfrei, ohne CO2-Emissionen und Luftverschmutzung. Das macht Wasserstoff zu einer sauberen und umweltfreundlichen Energiequelle.

Bereits heute wird Wasserstoff im Verkehrsbereich eingesetzt, zum Beispiel in Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV), in Heizsystemen und unterbrechungsfreien Stromversorgungssystemen.

Arbeitsmarkt im Wasserstoffsektor: Änderungen und Prognose

Es wird erwartet, dass das wachsende Interesse an der Wasserstoffwirtschaft in den kommenden Jahren zu einem Boom bei Arbeitsplätzen führen wird.

Die Beratungsfirma Oliver Wyman prognostiziert, dass bis 2030 in Europa fast eine Million Arbeitsplätze im Bereich Wasserstoff entstehen könnten. Laut Angaben des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV) sind derzeit über 1,5 Millionen Mitarbeiter in den Mitgliedsunternehmen des DWV beschäftigt, und der Bedarf wird weiter steigen. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze entfällt auf den Maschinen- und Anlagenbau, der mit der Ausrüstung in Verbindung steht.

Gleichzeitig werden Arbeitsplätze in „schmutzigen“ Technologien wie der Herstellung von Kolbenmotoren, Kohlekraftwerken oder Öl- und Gasanlagen schnell verschwinden.

Es wird jedoch eine steigende Nachfrage nach qualifiziertem Personal in der Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung von „grünen“ Technologien erwartet. Insbesondere Fachkräfte in den Bereichen Prozesstechnologie und Elektrochemie werden gesucht.

Die Bewerber, die sich über die Arbeitsmarktlage, Anforderungen und Vorschläge informieren möchten, können dafür die aktuellen Stellenangebote mit Wasserstoff ansehen.

Karrieremöglichkeiten im Wasserstoffsektor

Es gibt zahlreiche Karrieremöglichkeiten im Wasserstoffsektor in Deutschland. Diese reichen von Forschung und Entwicklung bis hin zu Verkauf und Marketing.

Neue Technologien erfordern Entwicklung, Bau, Betrieb und Unterstützung, was eine Vielzahl von Arbeitskräften erfordert. Darüber hinaus ist eine aktive Einbeziehung von Menschen, die ihren Beruf aus dem Bereich fossiler Energien wechseln, erforderlich.

Technische Jobs:

Um in der Wasserstofftechnologiebranche zu arbeiten, wird in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Hochschulabschluss in Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften oder verwandten Bereichen benötigt. Kenntnisse in Elektrotechnik, Chemie oder Materialwissenschaften sind ebenfalls gefragt.

Neben der vorhandenen technischen Ausbildung kann eine Berufserfahrung im Gebiet erneuerbarer Energien oder eine weitere Spezialisierung im Wasserstoffbereich die Karrieremöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Besonders gefragt sind Wasserstoff-, Elektro-, Forschungs- und Chemieingenieure, Wasserstofftechnologen und -transporttechniker, Wasserstoffanalytiker und IT-Spezialisten.

Andere Berufe:

Aber auch ohne Hochschulabschluss können Sie eine Beschäftigung in dieser Branche finden. Neben technischen Fachkräften werden vielfältige Mitarbeiter benötigt, um die erfolgreiche Umsetzung von Projekten zu gewährleisten. Marketing-, Einkaufs-, Verkaufs- und Projektmanagementexperten sind ebenfalls erforderlich.

Diese Berufe bieten Möglichkeiten für diejenigen, die keine technische Ausbildung haben, aber in der progressiven Wasserstoffbranche arbeiten möchten.

Prognosen zur Fachkräftebedarf

Prognosen zeigen, dass die Technologien, die in der Wasserstoffproduktion verwendet werden, und ihr Ausmaß noch nicht vollständig absehbar sind.

Dennoch gibt es bereits einige Ergebnisse und Untersuchungen zum Fachkräftebedarf. DWV prognostiziert, dass bis 2030 etwa 70.000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Produktion von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen entstehen werden, und bis 2050 könnte diese Zahl auf 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze steigen. Heutige Beschäftigungsmöglichkeiten im Wasserstoffsektor sowie in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien können Sie auf der Stellenbörse Jooble finden.

In Deutschland gibt es bestehende Bildungsprogramme, die eine solide Grundlage für eine Beschäftigung in der Wasserstoffindustrie bieten. Daher kann der Qualifizierungsbedarf durch zusätzliche Qualifikationen und Weiterbildungsangebote gedeckt werden.

In Bezug auf den quantitativen Fachkräftebedarf sind die Einschätzungen noch nicht konkret, aber es wird erwartet, dass der Beschäftigungszuwachs im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur vor allem auf Fachkräfte- und Expertenebene stattfinden wird.

Es gibt jedoch bereits einen gewissen Fachkräftemangel in der Baubranche aufgrund der hohen Auslastung. Es stellen sich Fragen zur qualitativen Fachkräftebedarfsplanung, insbesondere hinsichtlich der geeigneten Berufsprofile, die den zukünftigen Arbeitsanforderungen entsprechen, sowie der Abgrenzung zwischen beruflicher Ausbildung und Hochschulbildung.

Weiterbildungsangebote in der Wasserstoffindustrie

Neben dem Erwerb einer Hochschulausbildung in technischen Bereichen gibt es bereits und weiterhin Möglichkeiten zur Spezialisierung und Vertiefung des Wissens im Bereich Wasserstoff.

In den letzten Jahren wurden entsprechende Kurse an verschiedenen Orten entwickelt. Zum Beispiel Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Hydrogen International Institute bieten ebenfalls praxisorientierte Schulungen und Kurse an, die Grundlagen, Technologien und Anwendungen in der Wasserstoffproduktion, -speicherung und -nutzung vermitteln. An Technische Hochschule Ingolstadt oder Dresden International University, kann ein Master-Abschluss in „Wasserstofftechnologien und -ökonomie“ erlangt werden. Laut Dresden liegt der Vorteil darin, dass die Studierenden ihr neues Wissen bereits während des Studiums anwenden können.

In einigen Fällen sind branchenspezifische Zertifikate erforderlich, um bestimmte Positionen zu besetzen. Zum Beispiel Kurse im Umgang mit Wasserstoff, Schulungen in Arbeitssicherheit oder spezielle Schulungen zur Installation und Wartung von Brennstoffzellensystemen.

Darüber hinaus gibt es bereits Stipendien zur Motivation der Studierenden. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) startet ein neues Förderprogramm zur Forschung im Bereich „grüner Wasserstoff“, das sowohl Stipendien für internationale Forschungsaufenthalte, Praktika und Forschungsaufenthalte als auch die Finanzierung von Expertengruppen zur Verbesserung der Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft umfasst. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Programm bis 2025 mit rund 6 Millionen Euro.

Trends und Prognosen für die Wasserstoffindustrie

Bereits jetzt wird über die Nachteile der Nutzung von Elektroautos diskutiert und über eine bessere Alternative nachgedacht, die durch Fahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen angeboten wird.

Maschinenbau- und Produktionsunternehmen, die sich erfolgreich im Bereich Wasserstoff positionieren, können langfristige Geschäftsmöglichkeiten erwarten. Der Bedarf an umweltfreundlichen Energieträgern wird alle fünf bis zehn Jahre weiter zunehmen. Dies wird zu nachhaltigem Wachstum und Investitionen in industrielle Ausrüstung führen.

Dank technischem Fortschritt werden die Kosten für die Wasserstoffproduktion bis 2030 um mehr als die Hälfte reduziert. Mit der beschleunigten Industrialisierung neuer Technologien wird diese Dynamik nach 2030 weiter an Fahrt gewinnen.

Dies wird die Entwicklung, Stabilität und den Bedarf an Fachkräften in der Wasserstoffindustrie gewährleisten.

Wasserstoffindustrie: Eine aufstrebende Branche mit vielversprechenden  Karrieremöglichkeiten

Also, der Arbeitsmarkt im Wassersektor bietet viele Vorteile. Vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten und der aktive Entwicklung der Wasserstoffindustrie tragen zu hoher Nachfrage, Stabilität und ausgezeichneten Karrieremöglichkeiten für Arbeitnehmer bei.

Angesichts des Produktionsmaßstabs ist nicht nur die Beteiligung einer beträchtlichen Anzahl von Arbeitnehmern erforderlich, sondern auch ein breites Spektrum an Jobs, was sowohl technischen Experten als auch Quereinsteiger oder Leuten mit nicht-technischem Beruf, Türen öffnet.

Die Ausbildung gewinnt an Dynamik und richtet sich nicht nur an hochqualifizierte Fachkräfte mit Hochschulabschluss, sondern auch an eine vielfältige Palette von Fachleuten, die ihr Wissen in diesem Bereich vertiefen möchten.

Ein zusätzliches, jedoch nicht weniger wichtiges Argument für viele, die einen Wechsel in die Wasserstoffindustrie erwägen, ist die Möglichkeit, einen eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Verbesserung der Umwelt zu leisten.