Barca hofft, Bayern schimpft: Nächster Akt im Lewandowski-Theater

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Barcelona macht bei Robert Lewandowski ernst. „Es ist möglich, dass er kommt“, sagt Trainer Xavi. Der FC Bayern klagt über den Berater des Weltfußballers. 
München (SID) Die viel zitierte Beleidigung vom „geldgierigen Piranha“ verkniff sich Hasan Salihamidzic gerade noch, doch aus seinem Ärger über Pini Zahavi machte er kein Hehl. „Er hat einen Berater, der ihm den Kopf verdreht, schon das ganze Jahr“, klagte der Sportvorstand von Bayern München im Sport1-Doppelpass über den wechselwilligen Weltfußballer Robert Lewandowski und schimpfte: „Das ist einfach nicht sauber.“
Denn der gewiefte Zahavi, von Ehrenpräsident Uli Hoeneß einst wenig zimperlich mit dem räuberischen Fisch verglichen, hat im Dauer-Theater um den Stürmerstar längst den nächsten Akt eröffnet. 
Der um Lewandowski werbende FC Barcelona ist sich seiner Sache sogar so sicher, dass Trainer Xavi gegen ein ehernes Fußball-Gesetz verstieß und öffentlich über den noch bis 2023 an die Bayern gebundenen Angreifer plauderte.
Wechselt Lewandowski zu Barca? „Ja, das ist eine der Optionen, klar“, sagte der Coach: „Es ist möglich, dass er kommt.“
Wie bitte? Lewandowski, hielt Salihamidzic tags darauf dagegen, sei in München der „wichtigste Spieler, den viele Vereine in Europa gerne hätten“ – aber nicht bekommen. 
Wobei, meinte Xavi, „er hat ja öffentlich gesagt, dass er weggehen möchte“ vom FC Bayern, und ja: „Es gibt Verhandlungen.“ Die Katalanen sollen ein erstes schriftliches Angebot über eine Ablöse von 32 Millionen Euro für Lewandowski vorgelegt haben.
Wirklich? Salihamidzic beantwortete diese Frage mit einem vielsagenden Schweigen – und stellte sich wortreich Berichten entgegen, wonach die Münchner Offerte zur Vertragsverlängerung nicht konkret genug gewesen sei. „Es ist ganz klar, dass er ein Angebot mit Laufzeit und Summe auf den Weg bekommen hat“, sagte er über Gespräche mit Zahavi.
„Was er dem Spieler gesagt hat, kann ich nicht sagen“, ergänzte Salihamidzic, er sei „verwundert“ über das Verhalten des Spielervermittlers. Anders als Zahavi würde er „nie“ Details aus Vertragsgesprächen „nach außen tragen“. Es bleibe dabei: Lewandowski werde seinen Vertrag in München erfüllen.
Dennoch: Barca hofft. Einfach werde es „sicher nicht“, meinte Xavi, „aber ja“, ein Lewandowski-Transfer sei „eine der Optionen, klar, ja“.
Bei welcher Ablöse werden die Bayern weich? „Diese Frage stellt sich nicht“, betonte Oliver Kahn in der Welt am Sonntag. Doch ein paar Sätze weiter baute der Vorstandschef einem möglichen Abschied vor: „Keiner ist größer als dieser Klub. Wer auch immer ihn in den vergangenen Jahrzehnten verlassen hat – es ging auch danach immer, manchmal sogar noch erfolgreicher, weiter.“
Das soll es mit Kapitän Manuel Neuer, bei dessen Vertragsverlängerung bis 2024 sich Salihamidzic „auf der Zielgeraden“ wähnt. Überdies will er „die Mannschaft verstärken – in der Spitze, punktuell, aber auch in der Breite“ – und nach den Verpflichtungen von Noussair Mazraoui sowie Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam „ein, zwei Sachen mehr machen“.
SID mm rd 

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