Dringende Empfehlung: Alle Veranstaltungen und Versammlungen absagen – unabhängig einer Personen- und Teilnehmerzahl
Der Koordinierungsstab des Landratsamtes, der am Freitagnachmittag unter der Leitung von Landrat Dr. Heiko Schmid und des Ersten Landesbeamten tagte, empfiehlt dringend, auf alle nicht zwingend notwendigen Veranstaltungen und Versammlungen zu verzichten – unabhängig einer Personen- oder Teilnehmerzahl, unabhängig ob in geschlossenen Räumen oder im Freien. Es geht beispielsweise um Hallenveranstaltungen, Vereinssport, Vereinsübungsstunden, Vereinsversammlungen, Jahreshauptversammlungen, Fortbildungen, Weiterbildungsveranstaltungen, Musikproben oder Konzerte. Die Ortspolizeibehörden, Städte und Gemeinden werden gebeten, entsprechend zu handeln und ihre Veranstalter, Vereine und Anbieter auf diese Empfehlung aufmerksam zu machen.
Besuchsverbot für Kliniken – Empfehlung für Alten- und Pflegeheime
Das Land Baden-Württemberg hat ein weitreichendes Besuchsverbot für Kliniken erlassen. Daran gelte es sich zu halten, so der Koordinierungsstab. Dieses Besuchsverbot werde auch für die Alten- und Pflegeheime empfohlen. Die Betreiber der Alten- und Pflegeheime werden angehalten, selbst weitreichende Regelungen im Rahmen ihres Hausrechts zu treffen. Der Schutz von Patienten, Ärzten und Pflegepersonal stehe ganz weit oben. Ein Ausbruch in einer Klinik oder in einem Pflegeheim hätte ungeahnte Folgen. Man müsse alles daransetzen, die bestehenden Gesundheitssysteme zu schützen und aufrechtzuerhalten. Entsprechende Informationen gehen den Betreibern zu.
Schulen und Kindergärten ab Dienstag bleiben geschlossen
Weiterreichend sind auch die Schul- und Kindergartenschließungen, die ab Dienstag bis zum Ende der Osterferien gelten. Die dazu notwendigen Informationen des Kultusministeriums werden im Laufe des Wochenendes erwartet. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Städte und Gemeinden Maßnahmen zu treffen haben, wie die Betreuung für Kinder von Beschäftigten in kritischen Infrastrukturen (etwa Polizei, Feuerwehr, medizinisches und pflegerisches Personal, Hersteller von für die Versorgung notwendigen Medizinprodukten, Lebensmittelproduktion und einzelhandel, Müllabfuhr sowie Energie- und Wasserversorgung) sichergestellt wird. Für Schulkinder soll nach derzeitigem Stand eine Regelung über das Kultusministerium erfolgen.
Auf Behördengänge verzichten
Der Koordinierungsstab rät, auf Behördengänge zu verzichten beziehungsweise sie auf das dringend notwendige Maß zu reduzieren. Viele lässt sich auch telefonisch, per E-Mail oder auch in einigen Wochen erledigen. Auch vom Besuch von öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Museen, Bäder, Sport- und Freizeiteinrichtungen wird dringend abgeraten.
Frühjahrskonzert der Kreisjugendmusikkapelle und Oberschwäbisches Museumsdorf bleibt geschlossen
Der Ausschuss der Kreisjugendmusikkapelle (KJK) und Musikdirektor Tobias Zinser haben in Abstimmung mit dem Vorsitzenden der KJK, Landrat Dr. Heiko Schmid, entschieden, das diesjährige Frühjahrskonzert abzusagen. Es hätte am 18. April stattgefunden. „Wir gehen normalerweise einige Tage vorher ins Kleinwalsertag, um intensiv mit den Musikerinnen und Musikern zu proben. Das und das Konzert selbst, bei dem wir einige hundert Gäste erwarten, wäre im Moment unverantwortlich. Wir werden stattdessen im Laufe des Jahres versuchen, eine neue CD einzuspielen und einen Imagefilm aufzunehmen“, so Musikdirektor Tobias Zinser.
Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach bleibt bis auf weiteres geschlossen. Der geplante Saisonauftakt am 29. März wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Bürgertelefon am Wochenende
Das Bürgertelefon zum Coronavirus ist auch am Wochenende geschaltet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts sind am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 07351 52-7070 erreichbar. Viele Informationen rund um das Virus wie beispielsweise zu Schul- und Kindergartenschließungen, Verhaltensregeln, Hinweise für Veranstalter, Schulen und Kindergärten sind auch unter www.biberach.de abrufbar und können den einen oder anderen Anruf ersetzen. Die Internetseiten werden auch am Wochenende, wenn notwendig, aktualisiert. Bei Symptomen ist der kassenärztliche Notdienst unter der Telefonnummer 116117 erreichbar. Außerdem wird auf die Hotline des Landesgesundheitsamtes verwiesen, die unter der Telefonnummer 0711 904-39555 zu erreichen ist.