Fasten, die gesunde Auszeit?

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FastenNach Fasching beginnt die Fastenzeit. Der Nahrungsverzicht soll entschlacken, die Selbstheilungskräfte stärken und für neue Energie sorgen. Doch was passiert wirklich beim selbstverordneten Verzicht? Darf eigentlich jeder fasten und welche Art passt zu mir? Denn Fasten ist nicht gleich fasten.

 

Wer fasten möchte, sollte eine Methode wählen, die zur körperlichen

Verfassung passt. Das milde Fasten beschränkt sich beim Essen und Trinken auf das Notwendige, verzichtet wird auf Genussmittel, Alkohol oder auch Fleisch. Diese Form ist gut für Einsteiger geeignet. Beim modifizierten Fasten werden neben anderen Flüssigkeiten auch Shakes oder Suppen mit viel Eiweiß und wenig Nährstoffen aufgenommen. Ziel ist es, den Eiweißverlust des Körpers in Grenzen zu halten und das Gehirn mit den erforderlichen Kohlenhydraten zu versorgen. Gesunde können für kurze Zeit, zum Beispiel eine Woche, auf diese Weise fasten.

 

Gesundheitliche Risiken

Die radikalste Methode ist das strenge Fasten, auch Nulldiät genannt. Dabei wird keinerlei feste Nahrung aufgenommen, sondern nur energiefreie Getränke wie Wasser oder Tee. „Das strenge Fasten ist nicht für jeden geeignet, weil der Körper schnell Wasser, Muskeln und Fettgewebe verliert“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin der BARMER GEK. „Dabei können erhebliche Gesundheitsrisiken wie Gichtanfälle, Nieren- und Gallensteine entstehen. Es bestehen auch Risiken für das Herz-Kreislauf-System. Daher sollte das strenge Fasten nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.“

 

Chronisch Kranke

Fasten unter ärztlicher Aufsicht, das gilt erst recht für chronisch Kranke und Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, weil möglicherweise die Dosierung angepasst werden muss. Bei Gicht- oder Rheumapatienten

muss der Arzt entscheiden, ob gefastet werden kann. „Der Verzicht von Speisen kann zwar entzündungshemmend wirken, der Abbau von Muskelmasse kann aber auch die Symptome der Erkrankungen verschlechtern.“ Auch für Diabetiker ist eine Rücksprache mit dem Ernährungsberater oder Arzt sinnvoll.

 

Egal, welche Methode bevorzugt wird – viele Menschen berichten von Hochgefühlen beim Fasten, von Zufriedenheit und neuer Energie. „Wissenschaftlich belegt ist das kaum. Trotzdem kann Fasten eine bewusste Auszeit aus dem stressigen Alltag sein und einen Impuls für ein gesünderes Leben geben“, so Marschall. „Vielen Menschen hilft es, den Fokus bewusst auf die Gesundheit zu legen und die eigene Lebensweise zu überdenken.“

Quelle: Barmer GEK