CDU-Verteidigungsexperte Kiesewetter für Neuaufstellung der Nato

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter will, dass sich die Nato neu aufstellt und auf alte Werte besinnt. „Die Nato hat sich 2022 aus dem Tiefschlaf gelöst, mit Schweden und Finnland ist sie stärker geworden. Sie muss sich dennoch neu erfinden, denn CRINK ist nicht die einzige Herausforderung für das Bündnis“, schreibt er in einem Beitrag für das Nachrichtenportal Watson.

CRINK ist die Allianz aus China, Russland, Iran, Nordkorea und weiteren Staaten wie Südafrika.

„Sie gehen gezielt und mit vereinten Kräften vor“, führte Kiesewetter aus und fuhr fort: „CRINK führt einen hybriden Krieg gegen uns: Energie, Vertreibung, Desinformation, Sabotage und Spionage sind Waffen im Instrumentenkasten. Es geht nicht gegen einzelne Staaten, sondern gegen Gesellschaftsmodelle, die auf Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung beruhen.“

Der russische Überfall auf die Ukraine dürfe nicht isoliert betrachtet werden: „Wir müssen die hybriden Angriffe im Westbalkan, Moldau, Finnland, auf Taiwan, gegen Israel, im Roten Meer und viele weitere Konflikte als Polykrisen zusammen denken. Der Systemkrieg läuft bereits.“

Die Nato stehe aktuell vor drei großen Herausforderungen: der möglichen Wiederwahl Donald Trumps, die Findung einer Gesamtstrategie gegen CRINK und das Mindset der Bevölkerung in den Mitgliedsstaaten. Damit die Neuausrichtung der Nato gelingt, meinte Kiesewetter, sei es notwendig, dass die Ukraine gewinnen und Russland verlieren lerne. Er schrieb: „Das heißt, Moskau muss das Existenzrecht seiner Nachbarstaaten unwiderruflich anerkennen und erfolgreich eingehegt werden.“

Und weiter: „Ansonsten hat Europa keine Chance und die transatlantische Partnerschaft wird überstrapaziert. Ansonsten läuft uns die Zeit davon und es folgt erneut ein Zeitalter von Tyrannei, Unterdrückung, Krieg und Armut in Europa.“ Ein Sieg der Ukraine könne hingegen zur Blaupause werden, dass Recht über Unrecht siegt.

Roderich Kiesewetter (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
Foto: Roderich Kiesewetter (Archiv), über dts Nachrichtenagentur