Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate gestorben

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Nach Jahren schwerer Krankheit ist der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Chalifa bin Sajed al-Nahjan, am Freitag im Alter von 73 Jahren gestorben. Das Präsidialministerium setzte die Flaggen auf Halbmast und kündigte eine 40-tägige Trauerzeit an. Die Arbeit im öffentlichen und privaten Sektor wurde für drei Tage ausgesetzt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und US-Präsident Joe Biden würdigten die politischen Verdienste des verstorbenen Staatsoberhaupts.
Der Präsident des ölreichen Golfstaates war seit 2014, als er einen Schlaganfall erlitt, nur noch selten in der Öffentlichkeit gesehen worden. Seinen Posten übernimmt voraussichtlich sein Halbbruder, Abu Dhabis Kronprinz Mohammed bin Sajed, der bereits als De-facto-Herrscher der Emirate galt.
Scheich Chalifa hatte im November 2004 als zweiter Präsident in der Geschichte der Föderation das Amt übernommen und damit die Nachfolge seines Vaters als 16. Herrscher von Abu Dhabi angetreten, dem reichsten der sieben Emirate. Die Vereinigten Arabischen Emirate wurden 1971 gegründet und sind heute die zweitgrößte Volkswirtschaft unter den arabischen Staaten.
Die Emirate unterhalten gute Beziehungen zu den USA und seit 2020 als einer der einzigen Staaten der Region auch zu Israel. „Scheich Chalifa war ein echter Partner und Freund der Vereinigten Staaten“, erklärte US-Präsident Joe Biden in seinem Kondolenzschreiben. Auch Israels Regierungschef Naftali Bennett und der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, bekundeten ihr Beileid.
Steinmeier erklärte in einem Kondolenzschreiben, Scheich Chalifa „habe den erfolgreichen Pfad seines Landes als Präsident mit Weisheit und Umsicht geführt“. Er habe „Wohlstand und Stabilität gemehrt und den Vereinigten Arabischen Emiraten in der ganzen Welt Respekt und Anerkennung verschafft“.
Die markanteste Hinterlassenschaft von Scheich Chalifa ist der höchst Wolkenkratzer der Welt, der Burdsch Chalifa in Dubai, den er in der Finanzkrise 2009 übernahm. Im Libanon, in Kuwait und in Oman wurden drei Tage Staatstrauer verhängt.
Scheich Chalifa, der keine höhere Bildung durchlaufen hatte, kam im November 2004 an die Macht. Seit einem Schlaganfall 2014 war er in der Öffentlichkeit wenig zu sehen. Die Todesursache wurde zunächst nicht bekannt.
ao/bfi

© Agence France-Presse