Röttgen: Bei Kanzlerkandidatur geht es „nicht um das Ego einzelner“

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen hat die Union davor gewarnt, sich bei der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur von Egoismus leiten zu lassen. Das oberste Ziel sei der Sieg bei der Bundestagswahl, sagte Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). „Dem müssen sich alle unterordnen, es geht nicht um das Ego einzelner.“

Für den Fall seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden zeichnete Röttgen den weiteren Weg vor: „Die Verständigung über die Kanzlerkandidatur sollte sehr schnell nach unserem Parteitag beginnen.“ In seiner neuen Eigenschaft als CDU-Vorsitzender würde er seinen Amtskollegen von der CSU aufsuchen, um ein erstes vertrauliches Gespräch zu führen. „Ich kenne Markus Söder seit Jahrzehnten und blicke sehr positiv auf diese Zusammenarbeit.“ Söder selbst sagte der „Bild am Sonntag“, er wolle über die Frage der Kanzlerkandidatur in einem Gespräch mit dem neuen CDU-Vorsitzenden nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Mitte März entscheiden. „Zunächst wird über den CDU-Vorsitz entschieden. Dann muss sich die CDU sortieren und für die wichtigen Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Mitte März erfolgreich aufstellen. Danach werden die Parteivorsitzenden von CDU und CSU über die Kanzlerkandidatur sprechen. Wir werden dabei sicher sehr gut zusammenarbeiten“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Seine Erfolgsaussichten bei der Wahl zum Nachfolger von Annegret Kramp-Karrenbauer bewertete Röttgen positiv. „In meinen Gesprächen merke ich schon länger, dass Respekt, Sympathie und Unterstützung für meine Kandidatur wachsen“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Jetzt bestätigt sich das auch in den Umfragen.“ Zwar zähle er im Vorfeld des Parteitags keine Stimmen von Delegierten. „Aber die Stimmung ist wichtig und da bin ich zuversichtlich.“ Röttgen kündigte an, auf eine Wahlempfehlung für einen seiner Mitbewerber zu verzichten, sollte er es nicht in die Stichwahl schaffen. „Ich würde mir nicht anmaßen, als unterlegener Kandidat den Delegierten irgendwelche Ratschläge zu geben“, sagte der frühere Bundesumweltminister. Neben Röttgen kandidieren Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz.

Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Norbert Röttgen, über dts Nachrichtenagentur