Pflegetag-Präsident wirft Spahn Blockade bei Personalentlastung vor

-

Print Friendly, PDF & Email

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Pflegetag-Präsident Franz Wagner hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine ausbleibende Entlastung der Pflegekräfte verantwortlich gemacht. Damit die Arbeitslast sinke, müsse Spahn „endlich grünes Licht für eine Personalbemessung im Krankenhaus geben, die den tatsächlichen Bedarf feststellt“, sagte Wagner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Deutsche Pflegerat, die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Gewerkschaft Verdi hätten sich längst auf ein Instrument geeinigt, welches der Minister „seit Monaten ignoriert“, kritisierte Wagner.

„Das wäre aber gerade jetzt in der Coronakrise das entscheidende Signal für alle Pflegenden, damit sie erkennen können, dass der chronischen Überlastung absehbar mal ein Ende gesetzt wird.“ Wagner ergänzte: „Bislang spüren wir in der Pflege kaum Verbesserungen, im Gegenteil. Der Fahrplan aus der `konzertierten Aktion Pflege` dazu ist noch viel zu unambitioniert und unkonkret.“ Scharf kritisierte Wagner, der auch dem Präsidium der neuen Bundespflegekammer angehört, die „Corona-Prämie“, die in der ersten Pandemiewelle als Belohnung für die Leistung der Pflegekräfte beschlossen worden war. „So wie die Corona-Prämie verteilt wird, sorgt sie eher für Unfrieden in den Belegschaften“, sagte er. „Statt weiterer symbolischer Gesten muss die Politik für eine branchenweit bessere Bezahlung in der Langzeit- und in der Akutpflege sorgen, vor allem in der Langzeitpflege durch allgemeingültige Tarifverträge. Das Versprechen muss endlich eingelöst werden.“

Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur