Kipping verlangt Ende der „Blockadehaltung“ bei Migranten-Aufnahme

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Linken-Chefin Katja Kipping hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria dazu aufgefordert, sich in der Frage der Aufnahme von Migranten zu bewegen. „Bundesinnenminister Seehofer muss seine Blockadehaltung beenden“, sagte Kipping der „Welt“ (Donnerstagsausgabe). Verschiedene Städte und Bundesländer, beispielsweise Thüringen, Bremen und Berlin, wollten seit Monaten Menschen aus dem Camp aufnehmen, so Kipping – „vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen“.

Seehofer blockiere dies. „Schon vor Monaten hat die Linke davor gewarnt: Kommt das Virus ins Lager, kann Moria schnell zu einer Intensivstation ohne Ausrüstung und einem Friedhof werden.“ Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), forderte unterdessen eine Entlastung Griechenlands. „Die Nachrichten über Brände im Flüchtlingslager Moria sind erschreckend, es droht eine humanitäre Katastrophe. Der Brand zeigt aber auch, dass dringend eine europäische Lösung zur Entlastung Griechenlands gefunden werden muss“, sagte Hardt der „Welt“. Zunächst müsse das genaue Geschehen lückenlos aufgeklärt werden. Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen, müssten die Täter, die gezielt das Leben so vieler Menschen gefährdeten, zur Rechenschaft gezogen werden. „Deutschland ist mit anderen Staaten in Vorleistung getreten und hat Hunderte Kinder aufgenommen. Es ist Zeit, dass auch andere europäische Staaten ihrer humanitären Verantwortung gerecht werden“, so der CDU-Politiker.

Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Flüchtlinge an einer Aufnahmestelle, über dts Nachrichtenagentur