Evangelische Kirche verteidigt Absage von Ostergottesdiensten

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Debatte um Gottesdienste an Ostern hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, Verständnis dafür gezeigt, dass die Kirchen an den Feiertagen geschlossen bleiben müssen. „Die Rettung von Menschenleben muss aber immer der leitende Gesichtspunkt sein“, sagte Bedford-Strohm der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Leben zu retten gehe auch für die Kirchen vor.

So hätten die meisten Landeskirchen schon vor den notwendigen Auflagen selbst entschieden, alle Gottesdienste abzusagen – so schmerzlich dies gerade in den Ostertagen auch sei. Der EKD-Ratsvorsitzende sagte: „Aus christlicher Nächstenliebe werden wir alles tun, was dazu beiträgt, das Virus einzudämmen und dennoch miteinander Ostern feiern zu können: Ob über Fernsehgottesdienste, Livestreams oder Telefonandachten, die Osterbotschaft lässt sich nicht aufhalten.“ Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sieht Bedford-Strohm grundsätzlich als Herausforderung für die Demokratie. „Seit Ausbruch der Coronakrise ist unsere demokratische Gesellschaft herausgefordert wie selten zuvor“, so Deutschlands oberster Protestant. Jeden Tag stünden Politiker vor der Aufgabe, mit Augenmaß neu abzuwägen zwischen notwendigen temporären Einschnitten bei den Freiheitsrechten und der Belastbarkeit des Gesundheitssystems. Beides müsse sorgsam ausbalanciert werden.

Evangelische Kirche, über dts Nachrichtenagentur
Foto: Evangelische Kirche, über dts Nachrichtenagentur