Klezmer-Konzert in Wurzacher Wallfahrtskirche Gottesberg

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Klezmer-Konzert in Wurzacher Wallfahrtskirche Gottesberg

Klezmermusik aus Osteuropa, vom Balkan und aus dem Nahen Osten steht im Mittelpunkt des am Sonntag, 8. März 2015 um 16 Uhr in der Wallfahrtskirche Gottesberg, Gottesberg 1, zu Bad Wurzach stattfindenden Benefiz-Konzertes. Das Ensemble KlezmerFantasien Stuttgart konzertiert in der Besetzung Sisu (Silvia) Lustig Häntsche (Mezzosopran), Hendrik Rahn (Violine), Friedhelm Buschbeck (Klarinette), Markus Ege (Akkordeon), Christian Kiss (Gitarre) und HansChris Dreßen (Kontrabass) unter dem Motto „Klezmer unter Boymer“ zu Gunsten der Sozialarbeit des gemeinnützigen NOTHilfe e.V. Die Schirmherrschaft hat Superior P. Eugen Kloos übernommen.

Eintrittskarten zu Euro 15, Schüler/Studenten Euro 10 können online unter info@nothilfe-verein.de oder über das – auch am Konzerttag geschaltete – Karten- und Infotelefon 0177/4053906 bestellt werden. Die Konzertkasse öffnet um 15 Uhr.

Sisú (Silvia) Lustig Häntsche, Mezzosopran     studierte Gesang in Karlsruhe, Trondheim und Stuttgart und erhielt außerdem wichtige musikalische Impulse von Renée Morloc und Shirley Close. Sie war in zahlreichen Aufführungen an Theatern wie dem Markgräflichen Opernhaus Bayreuth, dem Württembergischen Staatstheater Stuttgart oder beim Opernfestival in Kristiansund (Norwegen) zu erleben mit Orchestern wie der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, der Württembergischen Philharmonie Reutlingen oder dem Main-Barock-Orchester Frankfurt. Besonders wichtig ist ihr dabei die künstlerische Freiheit, sich nicht auf ein Genre festzulegen und von Barock über Oper und Lied bis zu Klezmer und sefardischer Musik zu singen. Der heilenden, positiven Kraft von Musik schon früh bewusst, brachte Sisu Lustig Häntsche als Stipendiatin der von Yehudi Menuhin gegründeten Stiftung »Live Music Now« jahrelang Musik zu Menschen, die nicht in der Lage sind, in Konzerte zu gehen: in Krankenhäuser, Altenheime und Gefängnisse.

Hendrik Rahn, Violine     Bereits im Alter von sechs Jahren nahm Hendrik Rahn ersten Geigenunterricht. Nach Schulabschluss absolvierte er ein Violinstudium an der „Orchesterschule Wolfgang Hock“ bei Wolfgang Hock und Willi Lehmann (Baden-Baden). Daran schloss sich ein musikalisch-künstlerisches Studium mit Hauptfach Violine bei Gabor Sinay an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf an. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Toningenieur (derzeit für den SWR Stuttgart) setzte er seine musikalischen Studien bei Roland Heuer (Stuttgart) fort. Regelmässige Konzerttätigkeit mit klassischer Musik, u.a. als Mitglied des Bruckner-Sinfonie-Orchesters Stuttgart, der Jungen Süddeutschen Philharmonie Esslingen und des Rutesheimer Kammerorchesters. Seit einigen Jahren ist Hendrik Rahn auch in verschiedenen Ensembles mit Klezmer- und Tangomusik zu hören.

Friedhelm Buschbeck, Klarinette     Die Klarinette hatte es ihm schon in jungen Jahren angetan. Zunächst wurden mehr autodidaktisch verschiedene Musikstile erprobt. Erst während des Medizinstudiums erfolgte dann klassische Instrumentalausbildung in Heidelberg beim Klarinettisten des städtischen Orchesters und später am Stern’schen Konservatorium in Berlin. Die langjährige Zugehörigkeit zum Stuttgarter Ärzteorchester hat den Kontakt zum Instrument nicht abreißen lassen und reiche Erfahrung klassischer Musikliteratur geschenkt. Derzeit erhält er seine musikalischen Impulse im Unterricht durch Frank Bunselmeyer, Klarinettist im Staatsorchester Stuttgart. So hat die Klarinette wieder Platz eins erobert und vermittelt mit den Erfahrungen der Klezmer-Musik eine wertvolle Bereicherung.

Markus Ege, Akkordeon     „Da Feuerschei hat ma bis hier nauf gsäha.“ Dieser Satz, bezogen auf den Brand der nahen Buttenhausener Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, aufgeschnappt als Kind, hat Augen und Ohren geöffnet. Hinhören, Wissenwollen und Recherche flossen ein in Gestaltungen aus Wort, Bild und Musik. Annäherung an eine Kultur, die unsere eigene ist. Einrichtung von Dokumentationszentren, Buchprojekt. Er ist nebenamtlicher Organist, Chorbegleiter und autodidaktischer Akkordeonspieler, den off-beat hat er aufgeschnappt auf der Straße im langjährigen Protest gegen ein andauerndes Bahnprojekt.

Christian Kiss, Gitarre     Christian Kiss wurde im Alter von 16 Jahren Jungstudent bei Prof. Johannes Monno an der Musikhochschule Stuttgart, wo er sein Bachelor-Studium mit Auszeichnung abschloss. Seit 2012 studiert er Master of Music bei Prof. Thomas Müller-Pering in Weimar. Er ist Stipendiat des Deutschlandstipendiums der Ernst-Freiberger-Stiftung, der Riebesam-Stiftung sowie der Stiftung „Live Music Now“ von Yehudi Menuhin.

Das Staatstheater Stuttgart engagierte ihn 2010 als Solist. Einen Höhepunkt seiner künstlerischen Laufbahn markiert 2011 eine Einladung des American Ballet Theatre in das City Center in New York – ebenfalls als Solist. Die New York Times zeichnete sein Gitarrenspiel mit „very beautiful“ aus.

HansChris Dreßen, Kontrabass     nahm zunächst Cellounterricht bei Gerhard Saal (Musikhochschule Trossingen). Als Cellist besuchte er Kammermusikkurse u. a. bei Lorenzo Girodo (Torino), Erin Headley (Teatro Lirico Bremen) und Stefan Bleicher (Zürich). Mit dem Kontrabass spielt er neben klassischer Musik leidenschaftlich Weltmusik. Er ist Gründer und Mitglied der Gruppe „Asamblea Mediterranea“ (Musik der Sepharden), gastiert u.a. regelmäßig beim Kammerorchester „Volutes“ (Strasbourg) und mit seiner Violone beim „Barockorchester Reutlingen“. Tourneen führten ihn nach Brasilien, Israel, Rumänien, Tschechien, Ungarn und Zypern.

Mit dem Erlös wird der gemeinnützige Verein zur Unterstützung in Not geratener Menschen NOTHilfe e.V. gefördert, der in diesem Jahr sein 30jähriges Jubiläum begeht. Er wendet sich Menschen in prekären Lebenslagen zu. Weil ambulante Begleitung alleine oft nicht genügt, befindet sich derzeit das Sozialpädagogische Kulturzentrum OASIS – Arbeits- und Wohngemeinschaft für Menschen in Lebenskrisen – in Planung, das noch einer Restfinanzierung der geeigneten Immobilie bedarf. OASIS sieht zahlreiche Gästezimmer zur unbürokratischen Aufnahme von Notfällen vor und verfolgt zudem fachlich fundierte Maßnahmen, die die Klienten befähigen sollen, ihr Leben wieder eigenverantwortlich in den Griff zu bekommen – unter dem Motto: „Mit Kultur zurück in die Kultur“.

Mehr Infos unter www.nothilfe-verein.de.