Kaufbeuren – Kundgebung gegen Zirkus-Tiere

-

Print Friendly, PDF & Email

Animals-United-Logo1Unter dem Motto „Zirkus ja – aber ohne Tiere“ demonstrierten am
Samstag Tierschützer der bundesweit tätigen Organisation ANIMALS UNITED e.V.
vor dem Circus Alberti am Märzenbach. Rund 25 Kundgebungsteilnehmer
informierten Zirkusbesucher und Interessierte über Hintergründe, die den Besuchern
meist verborgen bleiben und verschafften sich Gehör.
Circus Alberti führt zahlreiche Tiere, darunter einen Bären, mehrere Kamele und zwei
Affen mit sich. Der Zirkus fiel bereits häufiger negativ durch schlechte
Haltungsbedingungen und aggressive Verhaltensweisen auf, Recherchen durch
Tierrechtler vor Ort bestätigten sämtliche Befürchtungen und gaben zudem Anlass,
die Behörden über offensichtliche Missstände zu informieren. Diese kontrollierten
den Zirkus zwar, konnten aber, laut Angabe eines Polizeibeamten, vor Ort keine
Verstöße feststellen. Oberbürgermeister Stefan Bosse teilte auf Anfrage mit, der
Zirkus würde alle erforderlichen Erlaubnisse besitzen und habe ohne Kenntnis der
Stadt ein privates Grundstück angemietet. „Diese Taktik habe der Zirkus wohl
bewusst entwickelt, weil die Stadt das Gastspiel sonst unterbunden hätte“.
Leider verschläft Deutschland und somit auch Kaufbeuren politisch den Anschluss
und zeigt sich trotz massiven Widerstands rückläufig. Andere Länder hingegen
schaffen Tierzirkusse ab, immer mehr Städte und Kommunen entscheiden sich
gegen die Ausbeutung von Tieren zu Unterhaltungszwecken. Die Mehrheit der
Deutschen spricht sich gegen die Wildtierhaltung in Zirkussen aus, viele gar gegen
die Verwendung jeglicher Tiere. Medien und Politiker schämen sich hingegen nicht,
den Tierausbeuter regelmäßig zu hofieren. Circus Alberti ist in Sachen Tierquälerei
und Angriffen von gefrusteten Tieren auf Menschen kein Unbekannter. Diese Tiere
sind keine Clowns zu unserer Belustigung, sondern Lebewesen mit Gefühlen und
Bedürfnissen, die im Zirkus niemals auch nur annähernd erfüllt werden können. Sie
führen die von ihnen geforderten und oftmals gesundheitsschädlichen Kunststücke
keineswegs freiwillig auf. Dahinter steckt oft eine beinharte Dressur unter Einsatz von
Peitschen, Elefantenhaken und Ketten. Leider wollen Zirkusbesucher diese
Missstände oft nicht wahr haben, das mussten auch die Demonstrationsteilnehmer in
Kaufbeuren während zahlreicher Gespräche feststellen. 

DSC_0580 Kopie
Bild: Animals United

Doch es gab auch positive Resonanz. Ein besonders bemerkenswertes Beispiel
hierfür waren zwei Kinder, die auf die Demonstration aufmerksam geworden waren.
Nach einem Gespräch mit einer Teilnehmerin, fuhren sie mit ihren Fahrrädern nach
Hause und überreichten den Demonstranten später ein selbstgemaltes Bild mit der
Aufschrift: „Die Qual ist schlecht. Tiere sollen frei sein!!“.

Die Demonstration, mit zwei Aufzügen am Circus vorbei, wurde von zahlreichen
Polizeikräften begleitet und verlief weitestgehend friedlich. Wegen einzelnen
Vorfällen prüfen die Tierschützer strafrechtliche Schritte. Zum einen gegen einen
Zirkusmitarbeiter, zum anderen beabsichtigt ein an der Kundgebung beteiligter
Pressefotograf rechtliche Schritte gegen einen Polizeibeamten.

Insgesamt sprechen die Aktivisten von einem großen Erfolg. „Sogar umliegende
Anwohner, die zufällig das Geschehen beobachteten, erschienen spontan und
schlossen sich uns an.“

ANIMALS UNITED
Für Tierrechte. Denn Mitleid ist zu wenig!

[maxgallery id=“105545″]

Bild & Text: Animals United