Das Landratsamt Neu-Ulm hat gemeinsam mit dem Haus der Nachhaltigkeit e. V. und GermanZero Ulm zu einer etwas anderen Veranstaltung zu Kommunaler Wärmeplanung eingeladen. Die 17 Teilnehmenden, darunter fast alle Klimaschutzmanager der Landkreiskommunen, erfuhren im Rahmen eines Planspiels mehr über kommunale Wärmeplanung.
Dazu hatte Dr. Peter Moser vom DBU Zentrum für Umweltkommunikation das Planspiel „Team Wärme“ mitgebracht. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt „Zukunft Zuhause – Nachhaltig sanieren“ entwickelte dieses im letzten Jahr und erprobte und optimierte es in über 40 Workshops mit etwa 500 Mitwirkenden.
In dem Spiel nehmen die Teilnehmenden die Rolle von Fußballtrainerinnen und -trainern ein und stellen ihr Team für eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Jahr 2040 zusammen. Durch diesen spielerischen Ansatz werden Grundlagen zur Wärmewende vermittelt. Gleichzeitig erkennen die Teilnehmenden Wirkzusammenhänge und Knackpunkte, die es zu beachten gibt.
Dabei wurde deutlich, je größer das betrachtete Gebiet wird, umso schwerer wird es, das Team zur optimalen Wärmeplanung zusammenzustellen. Wird sich hingegen auf Orts- oder Stadtteile konzentriert, kommt man mit kleineren Energie-Teams aus. Das Zauberwort dazu heißt Zonierung, die Einteilung einer Gemeinde in ähnliche Verbrauchs- und Gebäudestrukturen (z. B. die Wohnsiedlung mit freistehenden EFH, oder der denkmalgeschützte Stadtkern). Eine weitere Erkenntnis war, dass alle benötigten Technologien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bereits vorhanden sind und das Warten auf eine neue heilsbringende Energiequelle unnötig ist. So spielte Wasserstoff für die Wärmeversorgung von Gebäuden beispielsweise keine Rolle. Alle Beteiligten waren sich einig, dass verfügbare Kapazitäten bis 2040 für Prozesswärme in die Industrie fließen werden.
Den geringsten Diskussionsbedarf gab es darum, dass im Team für eine klimaneutrale Wärmeversorgung „Effi“, also die Effizienz, nicht fehlen darf, welche durch Gebäudesanierung die benötigten Wärmemengen reduziert. Den wohl größten Diskussionspunkt stellte der Spieler „Suffi“, die Suffizienz, dar. Hier stellt sich die Frage, ob wir es als Gesellschaft schaffen, nicht weiter auf größer und mehr zu setzen, sondern im Sinne der grundsätzlichen Verbrauchsreduzierung langfristig unseren Flächenhunger reduzieren können. Nicht alle Teams waren hier zuversichtlich.
„Sich über ein Fußballteam und dessen Spieler wie
„Effi-zienz“ und „Suffi-zienz“ spielerisch dem Thema Wärmeplanung zu nähern hat sehr gut funktioniert“, so Matthias Rausch, Klimaschutzmanager des Landkreises, „Es hat die Komplexität einer Planung reduziert und gezeigt, dass die Wärmewende auch Spaß machen darf.“