In seiner jüngsten Plenumssitzung entschied der Memminger Stadtrat über den Antrag der CSU/FDP-Fraktionsgemeinschaft, in dem die Beibehaltung der Durchfahrt über den Weinmarkt für den Individualverkehr sowie der Verzicht auf die damit einhergehenden Änderungen der Verkehrsführung in der Altstadt vorschlagen wurde. Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamtes Memmingen, stellte sowohl die Antragsbegründungen als auch die bereits erfolgten Voruntersuchungen, Konzepte und Stadtratsbeschlüsse vor. Am Ende folgte der Stadtrat dem Vorschlag der Stadtverwaltung, den Weinmarkt für den motorisierten Individualverkehr (MIV) wie geplant zu schließen und die Verkehrsführungen in der Altstadt zu ändern. Beide Beschlüsse wurden nach ausdauernder Diskussion mit knapper Mehrheit gefasst.
Grundlage für den Antrag war der Stadtratsbeschluss vom 14.12.2020, indem die Stadtratsmitglieder sich mehrheitlich für eine planerische Umgestaltung des Weinmarktes aussprachen, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und der besonderen städtebaulichen und geschichtlichen Situation gerecht zu werden. Dabei wurden als inhaltliche Schwerpunkte, die es zu berücksichtigen gibt, die Abfassung der „Zwölf Bauernartikel / Ort der Demokratie“, die Steigerung der Aufenthaltsqualität, Kinderspiel, Grün im öffentlichen Raum sowie Stärkung des Gewerbes und Gastronomie aufgenommen.
Um all diese städtebaulichen Ziele bis 2025, dem 500. Jubiläumsjahr der Abfassung der „Zwölf Bauernartikel“, zu erreichen, stimmte der Stadtrat außerdem zu, den Weinmarkt als zentralen Platz der „Stadt der Freiheitsrechte“ für den MIV zu sperren und fußgänger- und radfahrerfreundlich neuzugestalten.
Dem damaligen Beschluss vorausgegangen war eine umfassende Beteiligung der Bürgerschaft im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen (VU) Altstadt, bei der die Verkehrsbelastung am Weinmarkt als städtebaulicher Missstand identifiziert und eine Sperrung für den MIV mehrheitlich gefordert worden war.
Die Planungen für die Umgestaltung des Weinmarktes wurden daraufhin von der Stadtverwaltung vorangetrieben. Die Umgestaltung erfolgt auf Grundlage des Siegerentwurfs des Büros Grabner-Huber-Lipp der durchgeführten Mehrfachbeauftragung. Es liegt bereits eine Förderzusage der Städtebauförderung vor, die Planungsstände wurden vom zuständigen Ausschuss jeweils einstimmig beschlossen. Diesen November soll nun die Ausschreibung der Arbeiten erfolgen, um Anfang 2024 die Arbeiten vergeben und mit dem zukunftsweisenden
