Memmingen hat seit Dienstagabend, 22.02.2022, einen echten Fasnetsbrunnen. Die Narrenzunfkt der Memminger Stadtbachhexen hat ihn errichtet. Bereits das zweite Jahr in Folge fällt die närrische Zeit dem Corona-Virus zum Opfer – für die Narren eine harte Zeit. Eigentlich handelt es sich ja um ein Brauchtum mit heidnischen Ritualen bei der Fasnet. Durch das lärmende Treiben der Hexen sollte der Winter ausgetrieben und der Frühling herbeigerufen werden.
Die Memminger Hexen sind ja auch über die Stadtgrenzen hinweg bekannt, dass sie viel Fantasie und Ideen haben, was man so alles anstellen kann. So kam auch die kurzfristige Idee auf, den Memminger Stadtbrunnen am Marktplatz in der Corona- und Fasnetszeit etwas zu verschönern. Derzeit ist der Brunnen vor der Witterung geschützt und mit öden Holzplatten verkleidet. In Eigenregie und mit Vereinsmitteln wurden Tafeln gefertigt von den Figuren der Narrenzunft, dazu noch ein wenig Text mit etwas Hintergrundwissen zur Tradition der Memminger Stadtbachhexen.
Eine Tafel mit einer Stadtbachhexe schaut direkt auf das Büro des Memminger Oberbürgermeisters. „In der nächsten Zeit wird immer eine Stadtbachhexe ein Auge auf euch da oben im Rathaus haben„, lautete die scherzhafte Warnung von Rainer Betz, Zunftmeister der Memminger Stadtbachhexen, an Oberbürgermeister Manfred Schilder und die zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh.
Während des Nachmittags war der Brunnen noch verhüllt. An der ein oder anderen Stelle spitzelte dann aber doch ein Schriftzug, etwas Farbiges oder auch eine Maskenabbildung heraus. Um 18 Uhr dann enthüllten Oberbürgermeister Manfred Schilder, Margareta Böckh, Rainer Betz und Jürgen Biedermann den Fasnetsbrunnen.
Nun wird der Fasnetsbrunnen bis Aschermittwoch den Memminger Marktplatz verschönern und dann werden die Platten wieder eingemottet, in der Hoffnung, dass 2022/23 dann wieder richtig Fasnet und Fasching gefeiert werden kann – dann mit einem ordentlichen Häs, vielen Umzügen, Empfängen und was so alles zur närrischen Zeit dazu gehört.
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