Stadtrat einstimmig für eine Interessensbekundung – viele städtebaulichen Vorteile erhofft
Nachdem die Stadt Memmingen im Jahr 2000 eine überaus erfolgreiche Landesgartenschau (LGS) durchgeführt hat und mit dem Stadtpark Neue Welt auch zwei Jahrzehnte später noch erheblich davon profitiert, wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht eine erneute Bewerbung Sinn machen könne. Manfred Schilder befürwortet dies klar: „Ich denke, dass es die Stadt in städtebaulicher Sicht enorm voranbringen könnte, wenn wir hier unseren Hut in den Ring werfen und bis Ende Juni die Interessensbekundung einreichen.“
Aktuell läuft die Bewerbungsphase für die Durchführung der Bayerischen Landesgartenschauen in den Jahren 2028 bis 2032. Im zweistufigen Bewerbungsverfahren bekundet die Kommune zuerst ihr Interesse an der Durchführung unter Vorlage einer groben Ideenskizze. Die Frist hierfür endet am 30.06.2021. Erst danach wird entschieden, ob Gelände und städtebauliche Zielsetzung sich grundsätzlich eignen und wenn ja, wie eine Bewerbung vorzubereiten ist. Sofern auf dieser Grundlage von der Bayerischen Landesgartenschau GmbH die Bewerbungschancen als vielversprechend bewertet werden, erfolgt mit der Phase 2 die Abgabe einer Bewerbung bis spätestens zum 08. April 2022.
Baureferatsleiter Fabian Damm erläuterte dem Stadtrat den derzeitigen Stand der Überlegungen. Hier spiele vor allem der Wallgraben als zentrale Grünfläche eine Rolle. „In diesem Bereich gibt es noch ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Wünschenswert wäre es, vorhandene Einschnitte soweit wie möglich zu beseitigen und den Wallgraben als zusammenhängende innerstädtische Grünfläche als Haupt-Landesgartenschaugelände zu entwickeln.“ Ziel wäre eine dauerhafte Aufwertung des gesamten Wallgrabens zu hochwertigen Aufenthaltsbereichen. Zusätzlich wäre, wie bereits in der VU-Altstadt formuliert, ein grüner Lückenschluss im Bereich der Bahnhofstraße anzustreben, so Damm.
Außer diesem Bereich, könnte ein grüner Bogen geschlagen werden, von der Buxacher Straße über die Bodenseestraße, bis zum Stadtwald westlich der Römerstraße, über den Pulvermühlplatz, wo eventuell ein experimentelles Wohnviertel vorstellbar wäre und von dort zurück zum Wallgraben.
Die Mitglieder des Stadtrats begrüßten den Vorschlag und votierten einstimmig für die Beauftragung der Verwaltung eine Interessensbekundung zu erstellen.