Rund ums Obst – Erntezeit im Bauernhofmuseum Illerbeuren

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Foto: Bauernhofmuseum Illerbeuren
Foto: Bauernhofmuseum Illerbeuren

Pünktlich zum Erntedank dreht sich auch beim diesjährigen Obsttag am Sonntag, den 1. Oktober 2017 im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren (Lkr. Unterallgäu) alles um alte Obst- und Gemüsesorten. Der Thementag in Schwabens Freilichtmuseum bietet viel fachkundige Beratung, Bestimmung, Verkostung und Verkauf. Darüber hinaus gibt es ein herbstliches Mitmach- und Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie.

Ein Museumstag für Groß und Klein
Wer einen alten Apfelbaum im Garten stehen hat und nicht weiß, welche Sorte dieser trägt, kann sich an Anton Klaus aus Oberneufach/ Markt Wald wenden, der bundesweit einer der wenigen Fachexperten für die Bestimmung von Apfelsorten ist. Der renommierte Pomologe betreibt seit fast 30 Jahren eine intensive Sortenkunde und bestimmt in Illerbeuren die von Besuchern mitgebrachten Äpfel. Dafür sind drei bis fünf gepflückte Früchte mit Stiel und etwas Blattwerk notwendig.
Bei der richtigen Sorten- und Standortwahl von Obstbäumen berät die Baumschule Gold aus Kronburg. Sie bietet Obstbäume, Spalierobst, Rosen oder Kräuter an.
Markus Orf, Kreisfachberater für Landschaftsbau und Gartenpflege des Landkreises Unterallgäu, gibt Tipps für das Anlegen eines Gartens oder den Anbau von Obst und Gemüse und weiß Rat bei Schädlingsbefall.
Die Brennerei Franz Salzgeber aus Babenhausen lockt mit Obstbränden und -säften. Nicht nur der Kauf, sondern auch die Verkostung der Destillate ist hier möglich. Ebenso ist die historische, von Hand angetriebene, Lohnmostereipresse von Alois Grueber aus Markt Rettenbach in Betrieb und führt die Verarbeitung des Obstes anschaulich vor.
Die Besucher können sich außerdem beim Bienenzuchtverein Memmingen über die Bedeutung der Biene für den Obstbau informieren.
Die Gefährlichkeit der Kreuzkräuter wie zum Beispiel dem Jakobskreuzkraut für Mensch und Tier erläutert fachkundig Marianne Stöckeler aus Röthenbach.
Die Pilzfreunde aus Altusried beraten zu Pilzen der Region und deren Verwertung, dazu passend können Kinder selbst kleine „Glückspilze“ basteln. Ebenso lädt der Obst- und Gartenbauverein Kronburg-Lautrach-Illerbeuren zum Mitmachen ein, hier werden Herbststräuße und Kränze gebunden.
Dass der Herbst auch die Zeit der Vorratshaltung war, wird beim sogenannten Krauthobeln deutlich. Um Sauerkraut herzustellen, mussten die Kohlköpfe gehobelt und das Kraut anschließend gestampft werden, ehe es in großen Steinguttöpfen eingelegt wurde, den „Krautfässern“. Eine notwendige Arbeit, denn Sauerkraut war über den langen Winter eine wichtige Vitaminquelle.
Bei schönem Wetter führt außerdem Museumslandwirt Helmut Brader die herbstlichen Feldarbeiten vor. Nicht mit großen Landmaschinen, sondern mit seinem Pferdegespann pflügt und eggt er die Museumsäcker und sät anschließend aus.
Für die passende Verpflegung ist ebenfalls gesorgt: Die Landfrauen des Kreisverbandes Unterallgäu des Bayerischen Bauernverbandes versüßen den Tag mit Apfelküchle und anderen Leckereien, und beim Heimat- und Gebirgstrachten-Erhaltungsverein Illerbeuren sowie in den beiden Museumsgasthäusern Gromerhof und Torfwirtschaft „Otto Hamp“ können ebenso herbstlich-herzhafte Gerichte genossen werden. Je nach Wetter lädt außerdem im Gelände ein Lagerfeuer zum Backen von Stockbrot und gemütlichen Verweilen ein.
Und nicht zuletzt sind die Museumspferde, die Süddeutschen Kaltblüter Max und Moritz, im Gelände mit der Museumskutsche unterwegs.

Weitere Informationen unter www.bauernhofmuseum.de